10 Tipps zu Bitcoin

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10 Tipps zu Bitcoin
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10 Tipps zu Bitcoin

Die Cryptowährung Bitcoin ist ein Bezahlsystem im Internet, dass mittlerweile überall für Furore sorgt. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn so hat es dieser nicht einmal real existierende Coin doch geschafft, inzwischen teuerer als eine Feinunze Gold zu sein. Daher kann sich das Investieren in diese neue Form des Zahlens schon lohnen, denn Bitcoins werden inzwischen sogar an der Börse und auf einschlägigen Tradingplattformen gehandelt. Doch was müssen besonders Einsteiger wissen, wenn sie mit der neuen Währung handeln oder bezahlen wollen. Die folgenden zehn Tipps sollen dabei all wesentlichen Fragen beantworten und jedem zukünftigen Nutzer den Einstieg erleichtern.

Internet-Währung Bitcoin
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Tipp 1: Wie erhalte ich Bitcoins

Bitcoins können entweder mittels Mining selbst erzeugt werden oder aber man erhält sie ganz normal beim Verkauf von Waren oder Dienstleistungen als Entgelt. Beim Mining muss allerdings schon ein gewisses Vorwissen bestehen, denn man sich als absoluter Neuling einfach drauf los agieren. Das Mining erfordert eine Menge Energie und einen enormen Rechenaufwand. Im Internet gibt es spezielle Plattformen zu diesem Zweck, welche allerdings meistens nicht kostenlos genutzt werden können. Hier muss man Zeit mitbringen, denn erzeugen eines Bitcoin ist durch einen mathematisch sehr komplizierten Prozess gekennzeichnet, der, desto mehr Coins existieren immer länger dauert.

Wer diese Wartezeit oder das Geld für die Plattformen nicht aufbringen möchte, kann in seinem Onlineshop auch einfach Bitcoin als Zahlungsmethode angeben. Auf diese Weise kann die Währung einfach durch den Verkauf von Dingen erhalten werden. Auch Dienstleistungen lassen sich inzwischen in Bitcoins begleichen, sodass es eine enorme Spanne an Möglichkeiten, wie man auch ohne Mining an die Cryptowährung kommen kann.

Tipp 2: Das richtige Bezahlen mit Bitcoins

Um mit einem Bitcoin bezahlen zu können reicht es nicht, eine Plastikkarte aus der Tasche zu ziehen und in ein Lesegerät zu stecken. Die Währung basiert auf anderen Prinzipien, sodass man bei einem entsprechenden Anbieter ein E-Wallet – also eine digitale Geldbörse – benötigt. Doch muss hier beachtet werden, dass nicht mit jeder dieser Börsen an jeder Stelle bezahlt werden kann.

Eine Wallet für den Desktop Zuhause, kann zum Beispiel nicht unterwegs benutzt werden. Andersherum eignet sich eine App für das Smartphone nicht, um damit einfach über das heimische Internet Buchungen durchzuführen. Beide Systeme schließen sich aus, sodass zwangsläufig mehrere Wallets eröffnet werden müssen. Zum Glück haben die entsprechenden Anbieter mitgedacht und stellen dem Kunden in der Regel beide Optionen zur Verfügung.

Wer von seinem Bitcoin-Bestand noch ein Backup haben möchte, der kann auch auf physische Hardwarelösungen setzen. Hierbei handelt es sich im Grunde um Speicherchips, die die Schlüssel zu den jeweiligen Bitcoins enthalten. Auf diese Weise können die Daten jederzeit mitgenommen werden, wobei ein direktes Bezahlen mit diesen Systemen aber nicht möglich ist.

Tipp 3: Das richtige Sichern des eigenen Wallets

Wichtig ist, dass vor allem das eigene Wallet gesichert wird, denn auch wenn ein Bitcoin nicht gefälscht werden kann, können diese sehr wohl gestohlen werden. Wer seine Wallet auf dem Rechner hält, sollte diese als Wallet.dat abspeichern. Die Dat-Datei ist für gewöhnlich mit einer Passphrase verschlüsselt, doch reicht dies noch lange nicht aus. Die Datei sollte sicherheitshalber lieber mehrfach gespeichert werden, sodass stets ein Back-up zur Verfügung steht. Hierzu können Speichersticks, SD-Karten oder andere Medien genutzt werden.

Bitcoin wallet
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Im Internet gibt es zudem verschiedenen Verschlüsselungssoftware, die zum Sichern der Wallet genutzt werden kann. Hierdurch werden die Daten unlesbar, solange nicht das richtige Passwort bekannt ist. Diese Verschlüsselung kann in der Regel auch nicht geknackt werden.

Wer sein Wallet auf seinem Smartphone lagert, sollte dieses vor allem vor physischem Diebstahl sichern. Allerdings kann es auch hilfreich sein, mehrere Wallets anzulegen, und solche mit sehr kleinen Beträgen sehr leicht auffindbar machen. Sollte der eigene Rechner also geknackt werden, wird der Angreifer auf Wallets umgeleitet, die ihm nicht all zu viel Geld einbringen.

Tipp 4: Was ist die Blockchain

Wer mit Bitcoins arbeitet, der muss aber auch wissen, was die Blockchain ist. Auf dieser basiert das gesamte Bitcoin-System, zumal diese auch dafür sorgt, dass alle Tranaktionen transparent bleiben.

Bei der Blockchain handelt es sich um eine dezentrale, auf verschiedenen Servern hinterlegte Datenbank, deren Einträge niemals mehr geändert werden können. Ist also eine Buchung mittels Bitcoin erfolgt, kann diese bis in alle Ewigkeit hier eingesehen werden. Dies garantiert, dass jede Zahlung ausnahmslos bestätigt wird und somit klar ist, ob ein Kunde tatsächlich einen geschuldeten Betrag überwiesen hat.

Die Blockchain dient auch dazu Transaktionen zu verifizieren. Hierzu wird der Proof-of-Work durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein Rechenverfahren, dass nur durch mehrfaches Ausprobieren zu einer Lösung kommt. Hierdurch kann eine hohe Sicherheit gewährleistet werden, wobei dieses Verfahren auch die IDs für jede Transaktion erzeugt. Diese werden dann in Blöcken in der Blockchain gespeichert, was dem System auch seinen Namen gab. Wer also auf eine Transaktion mittels Bitcoin wartet, kann hier einsehen, ob diese auch tatsächlich erfolgt ist.

Blockchain workflow scheme explainer - transaction processing in global cryptocurrency net.
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Tipp 5: Sind Kredite mit Bitcoin möglich?

Tatsächlich können auch Kredite über Bitcoin vergeben werden. An dieser Stelle sei aber angemerkt, dass es sich nicht um eine Bank handelt, die das Geld verleiht, sonder dieses grundsätzlich von anderen Usern mit Bitcoins ausgegeben wird. Dies bedeutet, bei allen Krediten über Bitcoin handelt es sich im Grunde um private Darlehen. Diese können auf speziellen Plattformen bezogen werden, die ähnlich funktionieren wie normale Kreditmarktplätze im Internet. Die User die ihr Geld verleihen erhalten dann durch einen Zinssatz, ein Mehr an Bitcoins zurück.

Allerdings können die Zinssätze sehr hoch ausfallen. Werte zwischen 10 und 20 Prozent sind keine Seltenheit und auch höhere Werte die zum Teil gar 180 Prozent erreichen können auftreten, wenn auch nur in Hochzeiten des Handels. In der Regel sollte man sich aber mit einem Wert um die 15 Prozent anfreunden, wenn man vorhat, sich Bitcoins zu leihen. Die Kredite können dabei ebenfalls über die Blockchain verfolgt werden.

Tipp 6: Zahlen und erhalten

Immer wieder taucht die Frage auf, wie denn nun Geld erhalten oder versendet werden kann. Im Grunde benötigt man hierfür nun den öffentlichen Schlüssel der Person, die das Geld erhalten soll und den Privaten Schlüssel des eigenen Wallets, auf dem das Geld eingezahlt werden soll.

Stellt nun jemand seinen öffentlichen Schlüssel zu Verfügung, ist dieser wie eine Kontonummer, die genau auf die Wallet des Empfängers verweist. Alle Zahlungen die auf dieses angewiesen werden, werden demnach auch sofort dort verbucht.

Wer einen Bitcoin versenden möchte, der muss seinen privaten Schlüssel zur Hand haben, dieser ist so etwas wie der persönliche Pincode beim Bankkonto. Allerdings ist in ihm, wenn man so will – auch die Tan enthalten, denn mittels des Schlüssels wird die Überweisung nicht nur beauftragt, sondern zugleich auch in der Blockchain verifiziert. In der Regel müssen sich die langen Schlüssel nicht gemerkt werden, oftmals werden die Zahlungen direkt über einen QR-Code in die Wege geleitet. Bei direkten Transfers kann auch Bluetooth genutzt werden.

Tipp 7: Welche Händler akzeptieren Bitcoin

Wer nun ein Bitcoin-Wallet besitzt und auch schon zu Bitcoins gekommen ist, der stell sich irgendwann unweigerlich die Frage, wo er denn nun seine Bitcoins wieder ausgeben kann. Tatsache ist, dass die großen Händler eher schleppend auf den Bitcoin-Zug aufspringen. Zwar gibt es bereits einige Technik- und Bekleidungsshops, die dieses Zahlungsmittel anbieten, aber es sind in der Tat eher andere sparten, die auf diese Währung setzen. Besonders in Online-Casinos und auf Wettplattformen sind die Coins sehr beliebt, sodass hier auch umfangreich mit diesen eingezahlt werden kann. Auch einige Anbieter von Abo-Leitsungen wie etwa beim Musikstreaming nutzen Bitcoin als alternative Zahlungsmethode und bieten somit eine Alternative zu Paypal und andere Neteller an.

Bitcoin accepted here Aufkleber
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Dennoch muss schon eine Weile gesucht werden, damit die richtigen Shops gefunden werden können. Um den eigenen Rechercheaufwand so gering wie möglich zu halten, kann auf der Seite www.ecommerce-vision.de eine sehr gut strukturierte Liste aller Shops eingesehen werden, bei denen der Bitcoin als Zahlungsmittel genutzt werden kann. Darunter sind auch einige bekannte Größen wie zum Beispiel technikware.at, bei dem auch neuste Hardware auf diese Weise bezahlt werden kann.

Tipp 8: So funktioniert der Bitcoin-Handel an der Börse

Mit Bitcoins kann inzwischen auch ander Börse gehandelt werden. Hier sind sie zu einem beliebten Objekt von Spekulationen geworden, den ihr Kurs ist stets Schwankungen unterlegen, sodass sich hohe Renditen erzielen lassen. Besonders beliebt sind derartige Optionen bei Online-Brokern, die bisher zum Beispiel Binäre Optionen im Portfolio hatte. Hier kann auf die gleiche Weise auch in Bitcoins spekuliert werden, wobei als Gewinn dann der Betrag in Bitcoin ausgezahlt wird.

Auch auf diese Weise ist es also möglich, sich Coins zu verdienen, wenngleich aber bedacht werden muss, dass hier normales Geld gegen Bitcoins getauscht wird. Zudem besteht stets die Möglichkeit des Totalverlustes, sodass nur erfahrene User sich wirklich mit diesem Konzept auseinandersetzen sollten. Alternativ kann auch zuerst die Demoversion zum Testen und lernen benutzt werden.

Tipp 9: Bitcoins und die Steuer

Nicht im Leben ist so sicher wie der Tod und die Steuer und dies gilt auch für Bitcoins. Im Jahr 2013 wurde von der Bundesfinanzaufsicht der BaFin festgestellt, dass es sich bei den Bitcoins um eine Art privates Geld handelt. Da mit diesem auch Devisengeschäfte durchgeführt werden können und somit theoretisch ein wechseln in normales Geld möglich ist, unterliegt auch das Bitcoin-System in Deutschland der unbeschränkten Steuerpflicht. Wer also Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoins erzielt, muss diese dem Finanzamt melden, da ansonsten ein Steuerrechtsverfahren droht, dass wegen Steuerhinterziehung eröffnet werden kann.

Tipp 10: Absicherung bei Verlust?

Eine wichtige Frage soll noch zum Ende beantwortet werden, denn diese stellt sich vielen neuen Nutzern unweigerlich, wenn sie zum ersten Mal mit Bitcoins in Berührung kommen. Gibt es eigentlich eine Absicherung, wenn durch technisches Versagen oder einen Cyberangriff die eigenen Bitcoins verloren gehen?

Die Antwort auf diese Frage lautet schlicht nein. Bei Bitcoins handelt es sich um ein dezentrales System, hinter dem keine staatliche Organisation oder eine Bank stehen. Dies bedeutet, dass die Coins nicht unter die Einlagensicherung des Staates fallen. Somit ist der Verlust von Coins endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden. Dies ist auch der Struktur der Blockchain geschuldet, denn Buchungen lassen sich anders als bei normalen Lastschriften nicht zurücknehmen. Hier hilft nur sichern und immer wieder Back-ups der eigenen Daten erstellen, um in Notfall die Existenz der Bitcoins auch nachweisen zu können.

Fazit zum Schluss

Bitcoins haben eine lange kurze Geschichte hinter sich und ihre Zukunft sieht durchaus rosig aus. Die hier dargelegten Ratschläge und Fakten sind nur ein kleiner Bruchteil des eigentlichen Wissens, dass sich bisher um die Bticoins zusammentragen lassen lässt. Irgendwann wird die Struktur des Systems genauso komplex sein, wie bei normalen Währungen auch. On die Bitcoins andere Währungen irgendwann ablösen werden, steht noch in den Sternen, allerdings haben sie das Potenzial dazu, eine Basis für sichere Geldgeschäfte zu schaffen. Daher kann es sich zumindest lohnen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.