10 Tipps über Frugalisten

1377
Frugalisten sparen
©BillionPhotos.com / Fotolia.com

Frugalisten – einmal sparen bitte

Wer sich mit Frugalisten bereits beschäftigt hat, ahnt es vielleicht schon. Dieser Lifestyle klingt sehr nach Verzicht und einem extrem steinigen Weg. Nichts für Waschlappen also würde der Volksmund sagen. Doch bei der Entscheidung, Frugalist zu sein, geht es um etwas völlig anderes. Im Mittelpunkt steht nicht der Verzicht, sondern das Bewusstsein für die Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs und deren tatsächlichen Nutzen, für das eigene Leben. Somit sind Frugalisten keine sich selbst kasteienden Minimalisten, sondern aufmerksame Konsumenten, die das Ziel haben so schnell wie möglich ihr eigenes Leben leben zu können.

Um dieses Ziel zu erreichen, hinterfragen sie sich ganz einfach, ob das was sie zum Leben brauchen auch tatsächlich notwendig ist. Brauche ich jedes Jahr ein neues Smartphone? Benötige ich ein Videospiel sofort zur Veröffentlichung oder bestelle ich das vierte Mal diese Woche eine Pizza beim Lieferservice? Alles, was dabei übrig bleibt, wird investiert. Wie auch Du effektiv Geld sparen kannst, um Dir ein besseres Leben zu ermöglichen, zeigen wir Dir hier.

1. Richtiges Planen

Oftmals reicht es Frugalisten schon, einfach richtig zu planen. Fang einfach mit der Lebensmittelplanung für eine Woche an. Überlege Dir beispielsweise von Montag bis Montag, was Du wann essen möchtest. Schreibe die Gerichte und die Zwischenmahlzeiten auf, plane Snacks oder Heißhungeranfälle ein und notiere Dir alles, was Du hierfür einkaufen musst. Geldfresser sind oftmals auch die Mahlzeiten in der Arbeit, wenn wir auswärts essen müssen. Gibt es die Alternative etwas Eigenes mitzubringen?

So gehst Du, wenn Du vorausplanst, nur einmal richtig einkaufen. Das spart neben der Zeit auch bares Geld. Ebenfalls lassen sich so nach einiger Zeit Sonderangebote ausnutzen, da sich die Wochenpläne irgendwann wiederholen und Du bereits im Voraus einkaufen kannst. Ebenfalls umgehst Du mit dieser Taktik „Lustkäufen“, die einen nicht unerheblichen Anteil der monatlichen Kosten ausmachen.

2. Nur das Nötigste kaufen

Wichtigste Regel beim Einkaufen für Frugalisten ist, sich an den Einkaufzettel zu halten und nicht mit leerem Magen durch die mit Lebensmitteln gefüllten Regale zu wandern. Fokussiere Dich also auf das Wesentliche und achte auf Angebote, die Du im Internet oder in Werbeheften findest. Hast Du alles und bist auf dem Weg zur Kasse, nimm Dir kurz etwas Zeit und halte inne. Kontrolliere nochmals Deine Notiz und vergleiche Deinen Einkauf mit dem, was Du Dir vorgenommen hast. Ist alles dabei, was nötig ist oder auch etwas, das überflüssig ist und wegkann?

Gibt es beispielsweise auch Markenartikel bei Deinem Einkauf, die Du durch Eigenmarken ersetzen kannst? Oftmals gibt es in Supermärkten Tische mit reduzierten Artikeln. Wenn da etwas dabei ist, das zu Deinem Wochenplan passt, ist dies eine effektive Methode, Geld zu sparen.

3. Selber kochen

Wenn Du schon den Plan hast, wie Deine Woche kulinarisch gestaltet wird, fällt es auch deutlich leichter auf Lieferdienste, Fertiggerichte oder das schnelle Fast Food auf die Hand zu verzichten. Einer der häufigsten Gründe, warum wir auswärts essen, ist, dass wir nicht genug Nährstoffe über den bisherigen Tag aufgenommen haben. Frugalisten sorgen für eine reichhaltige, gesunde Ernährung. Gerade die Grundlebensmittel wie Kartoffeln, Karotten, Reis, Nudeln, Linsen sind sehr günstig. Eine Tomatensoße für Nudeln ist schnell aus wenigen Zutaten kreiert. So schnell ist kein Lieferdienst und das spart Dir auch noch bares Geld.

Frugalisten kochen selbst
© Jeanette Dietl / Fotolia.com

Zudem solltest Du darauf achten auch in die Arbeit ausreichend Essen mitzunehmen. Nach dem Job hungrig an einem Imbiss vorbeizulaufen, kann Dir den ganzen Sparplan zunichtemachen. Brote, ein frischer Salat oder geschnittenes Obst sowie Gemüse für zwischendurch sättigen nicht nur, sondern sind gesund und günstig zugleich.

4. Überprüf Deine Haushaltskosten

Eine Menge Ausgaben finden nicht direkt am eigenen Geldbeutel statt, sondern werden monatlich abgebucht und fallen damit ein wenig aus dem Sichtfeld der eigentlichen Kosten. So sollten Frugalisten mindestens einmal im Jahr eine Prüfung der eigenen Versicherungen durchführen. Entweder selbst oder mit professioneller Hilfe. Dabei lassen sich oftmals ungeahnte Kostenersparnisse erreichen.

Das Gleiche gilt für den Stromverbrauch. Müssen wirklich alle Stand-by-Leuchten Deiner Geräte die ganze Nacht durchbrennen? Gibt es andere Stromfresser? Ebenfalls kannst Du den Wasserverbrauch mit einem Durchflussbegrenzer senken. Damit sparst Du nicht nur bei Deinen Kosten, sondern tust auch der Umwelt etwas Gutes.

Auf lange Sicht kann es ebenfalls ratsam sein, nach und nach seine Elektrogeräte durch Geräte mit einer bessern Energieeffizienz auszutauschen. Diese amortisieren sich meist nach einigen Jahren.

5. Verwende Bargeld

Mit der Karte oder neuerdings auch mit dem Smartphone zu bezahlen ist heute so einfach wie nie. Dies führt jedoch gleichzeitig dazu, das wir das Bewusstsein für unseren Geldverkehr oftmals verlieren. Erst wenn wir dann online unser Konto überprüfen oder ganz klassisch einen Auszug holen, bemerken wir, was uns aus der Tasche geflossen ist. Viel sinnvoller ist es für uns als Frugalisten, sich mit der Planung für die Woche auch eine Art Haushaltskasse anzulegen und diese zum Monatsanfang immer wieder zu befüllen. Der Rest, der übrig ist, kommt raus und wird gespart. So nimmst Du für Deine Einkäufe immer praktisch Bargeld mit. Zum einen hast Du einen tatsächlichen Überblick über das, was Dein Essen kostet, zum anderen bekommst Du auch einen Bezug zu den Dingen, die Du konsumierst.

Mit Bargeld bezahlen
© andre044 / Fotolia.com

6. Aus der Natur

Leider wird das Wissen über Kräuter und Wildpflanzen immer weniger weitergegeben. Dabei gibt es gerade für Frugalisten in unseren Breitengraden eine Vielzahl von Wildkräutern, die wir essen können. Gerade bei Wildpflanzen würde sich vor Ort eine Wildkräuterwanderung anbieten, um einen genauen Überblick zu erhalten. Volkshochschulen bieten oftmals entsprechende Kurse zu günstigen Preisen an. Hierzulande können jedoch Löwenzahn, Holunder, Ahorn, Gänseblümchen und Brennnessel bedenkenlos verzehrt werden. Es finden sich online eine Menge Ideen, um diese in den täglichen Speiseplan zu integrieren.

Auf bestimmten Internetseiten findest Du zudem auf Karten Deiner Umgebung, Sträucher und Bäume, deren Früchte Du nutzen kannst. Ebenfalls lassen sich eine Menge Nutzpflanzen und Kräuter in den eigenen vier Wänden anpflanzen.

7. Achte auf Deine Gesundheit

Auch wenn das abgenutzt klingt, ist dies einer der weitreichendsten Spartipps für Frugalisten. Dein Körper ist Dein Tempel. Überlege Dir genau, was Du isst und achte auf viel Obst sowie Gemüse. Direkte Dinge, die wir unserem Körper antun, sind nicht nur schädlich für unsere Gesundheit, sie kosten auch noch enorm viel Geld. Wie zum Beispiel das Rauchen oder der Konsum von Alkohol sowie der von Süßigkeiten. Optimal wäre es natürlich das alles einfach aufzugeben. Jedoch spricht der Umstand, dass wir zu solchen Dingen greifen schon dafür, dass wir eben nicht gesund sind. Werde Dir also bewusst darüber, was Dich in Deinem Leben dazu bringt, auf diese Mittel zurückzugreifen.

Einer der wichtigsten Punkte, neben der Ernährung, um gesund zu bleiben, ist sich zu bewegen. Menschen waren von jeher immer in Bewegung. Laufe zum Einkaufen oder in die Arbeit, wenn möglich. Geh wandern, spazieren oder joggen. Werden wir krank, kostet das nicht nur die Gesundheit, sondern eben auch Geld in Form von Zuzahlungen, Arbeitsausfällen oder Hilfsmitteln.

8. Tauschen und Teilen

Mach Dir ein Bild von Deinem Umfeld. Gibt es hier Möglichkeiten sich vielleicht zusammenzutun oder zu teilen? Für Frugalisten sind Fahrgemeinschaften in die Arbeit zum Beispiel praktikable Wege, Geld zu sparen. Vielleicht lässt sich das Auto samt Steuer und Versicherung ganz abschaffen? Als Alternative kann ein Fahrrad genutzt werden. Wer ab und an ein Auto benötigt, kann in vielen Städten auf Carsharing zurückgreifen.

Zudem gibt es in der Zwischenzeit unzählige alternative Projekte, bei denen Du Dich selbst einbringen oder davon profitieren kannst. So ist Foodsharing eine gute Möglichkeit nicht mehr benötigte Lebensmittel mit anderen zu teilen und selbst benötigte, zu erhalten. Auch bei Nachbarschaftsinitiativen gibt es Kleidertauschbörsen oder andere Tauschprojekte.

Die klassischste dieser Optionen ist die Bibliothek. Für einen geringen Beitrag erhältst Du dort Bücher, DVDs oder Musik-CDs, mit denen Du Dich zudem weiterbilden kannst.

Car sharing
© zapp2photo / Fotolia.com

9. Gemeinsam genießen

Obwohl uns die Welt glauben machen will, das Besitz das Wichtigste für uns ist, über das wir uns definieren, ist es tatsächlich das Unwichtigste. Gemeinsame Zeit mit Freunden oder der Familie, Radtouren mit den Kumpeln, das Picknick mit den Freundinnen im Park oder einen gemeinsamen Abend mit Gesellschaftsspielen. Diese Dinge sind es, die uns stabil und somit gesund im Leben verankern und uns gleichermaßen kostengünstig genießen lassen. Natürlich lässt sich die Zeit mit den Liebsten nicht mit Geld aufwiegen. Dennoch kann nicht von der Hand gewiesen werden, dass gemeinsame Zeiten an denen sich alle gleichermaßen beteiligen, Geld sparen.

10. Reparieren oder gebraucht kaufen

Von der Oma kennen die Meisten das noch: Socken werden erst einmal gestopft, bevor neue gekauft werden. So ist für Frugalisten ein guter Weg, wenn etwas im eigenen Haushalt kaputtgeht, zu prüfen, ob es repariert oder geflickt werden kann. Oftmals gibt es in Städten Vereine, in denen Du kostengünstig Elektrogerät reparieren lassen kannst. Gegen einen kleinen Obolus bekommst Du auch selbst alles an die Hand, um selbst tätig werden zu können.

Kleidung, Möbel und andere Dinge lassen sich zudem sehr gut und günstig gebraucht kaufen. Der Vorteil ist ganz klar der Preis. Zudem wurden die Ressourcen für diese Dinge bereits genutzt, sodass dies auch aus umwelttechnischen Gründen sehr zu empfehlen ist.

Geld sparen kann jeder

Wenn wir ganz ehrlich zu uns selber sind, ist das Problem nicht das Sparen von Geld. Das Problem ist unsere Einstellung. Unsere Bequemlichkeit. Neben den hier genannten Möglichkeiten gibt es noch eine Vielzahl anderer Optionen, mit denen auch Du leicht zum Frugalisten werden kannst, um dein gespartes Geld für dich arbeiten zu lassen.