10 Tipps Karlsruhe

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Bundesverfassungsgericht Karlsruhe
©Klaus Eppele/ Fotolia.com

10 Tipps Karlsruhe

Karlsruhe, mit etwa 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs, ist definitiv eine Reise wert. Und das gilt zu jeder Jahreszeit. Schließlich ist Karlsruhe einer der wärmsten Städte Deutschlands und bietet auch im Winter noch ein mildes Klima.
Sie liegt vollständig zur rechten Seite des Rheins, an der Grenze Baden-Württembergs zu Rheinland-Pfalz.
Karlsruhe ist eine barocke Planstadt, die 1715 gegründet wurde und lange Zeit als Haupt- und Residenzstadt des Landes Badens diente. Heutzutage beheimatet die Stadt den Bundesgerichtshof und seit dem Jahre 1951 auch das Bundesverfassungsgericht.

1. Das Schloss Karlsruhe

Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss Karlsruhe. Es wurde 1715 im Barockstil erbaut und diente über 200 Jahre lang als Residenz des Markgrafen und der Großherzöge von Baden. Heute beherbergt es sowohl das Badische Landesmuseum als auch das Bundesverfassungsgericht.
Die Parkanlage rund um das Schloss lädt zu Spaziergängen in wunderschöner Kulisse ein. Der zur Schlossanlage gehörenden Turm bietet anschließend einen eindrucksvollen Ausblick über den Park. Von seiner Spitze aus kann man auch erkennen, warum Karlsruhe den Spitznamen „Fächerstadt“ trägt. Schließlich gilt sie als eine der letzten europäischen Planstädte und weist 32 Radialstraßen auf, die in Fächerform vom Planmittelpunkt, dem Schloss, ausstrahlen.
Wer über die „Karlsruhe Card“ verfügt, kann den Turm sogar kostenlos besuchen.
An Sommerabenden werden außerdem die Schlosslichtspiele gezeigt, die 2018 zum dritten Mal in Folge das Schloss erstrahlen lassen. Der Eintritt ist frei.

Schloss Karlsruhe
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2. Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZMK)

Die frühere Munitions- und Waffenfabrik zeigt seit 1989 wechselnde Ausstellungen in Themenbereichen wie Malerei, Skulptur, Film, Theater oder Musik. Die grundlegende Mission des Zentrums ist es, den Transfer der klassischen Künste in das digitale Zeitalter zu dokumentieren. Daher wird das Gebäude oft auch als „digitales Bauhaus“ bezeichnet. Diesem Anspruch versucht das Zentrum auch durch seine zahlreichen Labore und Institute gerecht zu werden. In jedem Fall aber ist es einen Besuch wert, den man durch einen Abstecher in der Bürgergalerie bzw. deren Fotoautomaten sogar verewigen kann.

3. Das Dîner en Blanc

Der Pariser Brauch des Drei-Gänge-Menüs, bei dem die Gäste an langen Tafeln sitzend essen und vollständig in weiß gekleidet sind, kam vor einigen Jahren auch in Karlsruhe an. Das Besondere daran: Der genaue Veranstaltungsort wird traditionell erst am Vorabend verraten. Auch müssen die Gäste sämtliche Utensilien selbst mitbringen, das heißt Teller, Besteck, Tische und Stühle. Dafür erhalten sie ein aufwendiges, selbst gekochtes Menü. Gerne können Besucher aber natürlich zusätzliche Desserts oder ähnliches beitragen.

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4. Das Fest

Dieses Open-Air-Festival zählt mit 250.000 Besuchern jährlich zu den größten in ganz Deutschland. Die Veranstalter bezeichnen es sogar als größtes Familienfestival in Süddeutschland. Laut ihnen richtet es sich nicht nur an die ganze Familie und damit Menschen aller Altersschichten, sondern auch sämtlicher Einkommensklassen.
Seit 1985 findet es jedes Jahr am letzten Juliwochenende in der Günther-Klotz-Parkanlage (liebevoll „Mount Klotz“ genannt) statt, die neben der Europahalle liegt.
Fans beinahe jedes Geschmacks werden hier glücklich, schließlich ist das musikalische Angebot doch äußerst breit gefächert. Im Jahre 2017 traten unter anderem die Sportfreunde Stiller, Sido oder Feine Sahne Fischfilet auf.
Auch die besondere Atmosphäre zeichnet das Fest aus: Die Alb, der Fluss, der durch Karlsruhe fließt, plätschert auch mitten durch das Festivalgelände. So kann man ohne Weiteres die Füße ins Wasser halten und sich gleichzeitig von international bekannten Bands beschallen lassen. Um seinem Ruf als Festival für die ganze Familie gerecht zu werden, wird auf dem Gelände auch ein Kinderbereich geboten.
Das Fest ist größtenteils kostenlos, lediglich der Zutritt zum Hügel mit der Hauptbühne kostet Eintritt.

5. Der Botanische Garten

Wer von der Ruhe sowie der natürlichen Schönheit des Schlossparks angetan ist, sollte unbedingt auch den Botanischen Garten besuchen. Hier kann man ebenfalls ideal entspannen, die Gartenanlage befindet sich außerdem direkt neben bzw. hinter dem Schloss. Der Botanische Garten ist eine wahre Oase der Ruhe und bietet zudem verschiedenste exotische Pflanzen.
Wie die ganze Stadt kann auch der Botanische Garten sehr gut mit dem Fahrrad erkundet werden, sind doch extra Fahrradgassen für Fahrradfahrer vorgesehen. Überhaupt gilt Karlsruhe neben Münster wohl als fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands.

Botanischer Garten Karlsruhe Seerosenteich
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6. Der Grüne Krebs

Wer Karlsruhe im Rahmen eines Städtetrips besucht, möchte natürlich auch seinen Freunden gerne ein Mitbringsel kaufen. Die perfekte Gelegenheit zum Stöbern und Finden von Krimskrams bietet der Grüne Krebs in der Erbprinzenstraße 21. Hier kann man nach Belieben nach originellen Geschenken suchen. Doch selbst wer nicht nach etwas Bestimmten sucht, sondern sich einfach nur umsehen möchte, ist im Laden gut aufgehoben. Neben Möbeln werden auch kleinere Accessoires verkauft.

7. Das Badische Staatstheater

Kulturfans dürfen sich auf keinen Fall das Badische Staatstheater entgehen lassen. Im Haus können Ballett-, Konzert- und Schauspielvorstellungen sowie Junges Staatstheater und Volkstheater besucht werden. Der Gebäudekomplex am Ettlinger Tor befindet sich seit 2011 unter der Leitung des Intendanten Peter Spuhler. Besonderen Stellenwert am Theater haben die Werke des Komponisten Georg Friedrich Händel. Bereits seit 1977 präsentiert das Badische Staatstheater seine Kompositionen in einem besonderen Rahmen. Im Jahre 1985 wurden sogar die Händel-Festspiele einberufen, welche weiterhin jedes Jahr im Februar zu seinen Ehren stattfinden. In Eigenproduktion wird dazu ein Bühnenwerk aufgeführt. Komplettiert werden die Händel-Festspiele von mehreren Orchester- und Kammermusikkonzerte sowie Gastspielen.

8. Der Turmberg

Der Turmberg ist das Wahrzeichen Durlachs. Dabei handelt es sich um einen Stadtteil, der älter ist als Karlsruhe selbst, schließlich war er doch bereits vor der Gründung der Stadt eine eigene Gemeinde. Sie gilt quasi als Ausgangspunkt der Planung Karlsruhes. Auch die Altstadt des Stadtteils gilt als besonders schön und lädt zum Schlendern ein.
Von der Aussichtsplattform, die sich auf einer Höhe von 240 Metern befindet, erlangt man einen Ausblick über ganz Durlach und weite Teile Karlsruhes. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis zu 30 Kilometer in die Ferne. Der Aussichtspunkt kann auf verschiedene Arten erreicht werden: Sportbegeisterte stellen sich der Herausforderung der 528 Treppenstufen bis ganz nach oben, während Freunde einer gemütlicheren Gangart das Auto nehmen können.
Geschichtsinteressierte sollten die Turmbergbahn nehmen: Bei dieser Standseilbahn, die 1888 eröffnet wurde und 100 Höhenmeter überwindet, handelt es sich um die älteste Seilbahn Deutschlands.
Auf dem Gipfel befindet sich auch der namensgebende Turm, den man über eine kleine Wendeltreppe erklimmen kann.
Auf der Terrasse des Turmbergs lässt es sich auch gemütlich picknicken und den Sonnenuntergang beobachten.

Aussichtsterasse Turmberg am Abend in Karlsruhe
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9. Das P10

Wer auf der Suche nach einer Bar an einem ungewöhnlichen Ort mitten in der Stadt ist, für den kommt das P10 wie gerufen. Dabei handelt es sich um eine Strandbar mit viel Sand und echtem Strandflair. Das Besondere: Die Bar befindet sich auf dem Dach eines zehnstöckigen Parkhauses, wodurch sich auch der Name erklärt. Ein Gewässer sucht man in der Nähe der Zähringerstraße 69, in der sich das P10 befindet, allerdings vergebens. Bei Sonnenschein kann man hier in einem Strandkorb einen Cocktail trinken, die Füße im Sand eingraben und sich so dem Meer ganz nahe fühlen.

10. Das Café Emaille

Ein weiterer Geheimtipp ist dieses versteckt gelegene Café. Es befindet sich in einem kleinen Hinterhof in der Kaiserstraße. Zum Café gehört auch ein gemütlicher Biergarten, in dem man insbesondere im Sommer ein Bier oder einen Kaffee in uriger Atmosphäre genießen kann. Auf der Karte findet man überwiegend typisch deutsche Gerichte, die noch dazu zu fairen Preisen angeboten werden. Jeden Montag bietet das Café Emaille ein weiteres Highlight: Wöchentlich wird ein Quizabend abgehalten, bei dem es in Teams knifflige, aber auch lustige Fragen zu beantworten gilt. Umso besser: Die Gewinner erhalten einen Emaille-Gutschein. Obwohl selbst die wöchentlich wechselnden „Hammergerichte“ mit 4,50 Euro durchaus günstig sind, lohnt sich der Quizabend dank dieser Belohnung zusätzlich.

Fazit

Karlsruhe hat trotz seiner unscheinbaren Größe eine Menge an Sehenswürdigkeiten und aufregenden Aktivitäten zu bieten. Das milde Klima ermöglicht angenehme Besuche zu beinahe jeder Jahreszeit. Dennoch lohnt es sich natürlich noch mehr, den Trip so zu planen, dass man außerdem ein besonderes jährliches Event besuchen kann. Im Sommer eignen sich dafür beispielsweise die Schlosslichtspiele, das Fest oder ein Abend im P10. Der Winter hingegen kann unter anderem mit den Händel-Festspielen aufwarten. Hier kommt es selbstverständlich darauf an, in welchem Bereich die eigenen Interessen genau liegen. So mag es Leute geben, die ihre Reise anhand ihrer Begeisterung für klassische Musik planen und die Händel-Festspiele unter keinen Umständen verpassen wollen. Andere begeben sich z. B. extra für das Fest in die badische Großstadt.
Allerdings verfügt Karlsruhe über eine solche Fülle an Angeboten, dass auch spontane Besuche lohnenswert sind und die Faszination, welche diese Stadt ausmacht, für jeden Besucher verständlich sein wird. Diese können ideal zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad erkundet werden.

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