10 Tipps gegen Rückenschmerzen

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Plagende Rückenschmerzen
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Plagende Rückenschmerzen und was Sie dagegen unternehmen können

Wer kennt es nicht? Mitten in der Nacht wird man aufgrund von Rückenschmerzen aus dem Schlaf gerissen, kann nicht mehr einschlafen, oder ein schwerer Arbeitstag lässt Ihren Rücken dafür büßen? Man möchte auch nicht direkt immer zu einer Schmerztablette greifen, damit die Schmerzen verschwinden. Ursachen können zum Beispiel eine falsche Rückenhaltung oder übermäßiges Sitzen sein. Leider sind Rückenschmerzen bei vielen Menschen mittlerweile chronisch. Wenn Sie die folgenden 10 Tipps gegen Rückenschmerzen beherzigen, lassen sich diese bald mindern oder sogar behandeln.

Tipp 1: Bleiben Sie stets in Bewegung

Bewegung ist sehr wichtig, denn so wird die Durchblutung gefördert und der Körper kann schädliche Stoffe abtransportieren. Bewegen Sie bei Rückenschmerzen dann nur die Körperteile, in denen Sie keinen Schmerz empfinden. Dies hat den Vorteil, dass dadurch wieder besser Stoffe produziert werden können, die den Schmerz lindern.

Wenn Sie sich länger nicht bewegt haben, informieren Sie sich besser bei einem Arzt, wie Sie weiter vorgehen sollen. Dieser kann genaue Auskunft geben, welche Bewegungen man wie ausführen kann, damit keine Fehler gemacht werden.

Ursprünglich ist der Mensch dazu berufen, sich zu bewegen anstatt den ganzen Tag zu sitzen oder zu liegen. Der ganze Körper ist von Natur aus darauf eingestellt. Deshalb ist es notwendig, sich regelmäßig zu bewegen bzw. sportlich zu betätigen, um die körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten.

Tipp 2: Die Muskeln mit Wärme entspannen

Wärme hilft gegen Verspannung immer gut. Nehmen Sie zum Beispiel ein warmes Bad, oder lindern die Schmerzen mit einer Wärmelampe bzw. einem Wärmekissen. Durch die Wärmeeinwirkung auf direkt auf den verspannten Bereich wird die Durchblutung gefördert, die Muskulatur kann sich wieder entspannen und die Schmerzen werden weniger.

Tipp 3: Entlasten Sie die Wirbelsäule

Natürlich ist neben Bewegung auch eine entspannende Entlastungslagerung wichtig. Diese hilft den Ischiasnerv und die Wirbelsäulenmuskulatur zu entspannen. Man legt sich flach auf den Boden und die Unterschenkel werden im rechten Winkel zu sich hochgezogen. Das bewirkt, dass die Bandscheiben Flüssigkeit zur Pufferung aufnehmen und so der Rücken weniger schmerzt. Schließen Sie die Augen und lassen sich fallen. Verharren Sie so lange in dieser Position, wie es für Sie angenehm ist. Sie können sich gerne noch mehr Entlastungshaltungen von einem Physiotherapeuten zeigen lassen, die Sie dann regelmäßig zu Hause durchführen können.

Tipp 4: Den Rücken richtig trainieren

Wenn Sie zu einem Physiotherapeuten gehen, achtet dieser speziell darauf, die verkürzten Muskeln richtig zu dehnen und die Gelenke der Wirbelsäule vorsichtig zu mobilisieren. Das kräftigt die Rumpfmuskulatur und schützt Ihre Wirbelsäule. Möchten Sie die Übungen auch zu Hause weiterhin durchführen, können Sie sich weitere Tipps bei Ihrem Physiotherapeuten einholen. Richtiges Training ist heutzutage sehr wichtig, um keine Haltungsschäden zu bekommen, oder nicht dauerhaft mit Schmerzen zu leben.

Pilates

Tipp 5: Vermeiden Sie die sogenannte Schonhaltung

Diese Haltung ist untypisch und nicht der normalen Körperhaltung entsprechend. Somit verspannen bestimmte Muskeln, da sie durch diese Haltung überansprucht werden und dies schadet ebenso Ihren Rücken. Wenn Sie also öfter eine Schonhaltung aufgrund von Schmerzen einnehmen, suchen Sie einen Physiotherapeuten auf und lassen diese wieder richtigstellen und lösen. Vermeiden Sie zukünftig, auch wenn es weh tut, diese Schonhaltung. Ihr Rücken wird es Ihnen auf Dauer danken.

Tipp 6: Richtige Schulung für den Rücken

Speziell in einer Rückenschule wird Ihnen eine korrekte Körperhaltung und richtige Bewegung im Alltag beigebracht. Auch wichtig ist eine korrekte Sitzhaltung am Arbeitsplatz, wenn man überwiegend vor dem PC sitzt. Hier ist ein aufrechtes Sitzen die richtige Haltung, damit der Rücken nicht überlastet wird. Ein unterstützendes Training für die Stärkung der Rückenmuskulatur ist hierbei sehr hilfreich.

Tipp 7: Massagen zur Unterstützung

Für eine bessere Durchblutung der Muskeln, des Bindegewebes, der Sehnen und Haut ist eine Massage besonders hilfreich. Dadurch wird das Nervensystem beruhigt und die Verspannungen gelöst. Am sinnvollsten ist es, diese von einem erfahrenen Physiotherapeuten durchführen zu lassen. Durch die Massage werden zusätzlich noch die Hormone Endorphine sowie Serotonin freigesetzt, wodurch eine komplette Entspannung erzielt wird. Massagen im Nacken- und Schulterbereich können zudem Verspannungskopfschmerzen lösen. Bitte beachten Sie aber, dass ein Training der Rückenmuskulatur trotzdem regelmäßig durchgeführt werden sollte.

Haben Sie allerdings Entzündungen, Brüche, Verletzungen, Fieber, Venenkrankheiten, Osteoporose oder sogar eine Herzschwäche, sollten Sie unbedingt auf die Massage verzichten.

Rückenmassage gegen Rückenschmerzen
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Tipp 8: Vermeiden oder reduzieren Sie Stress

Rückenschmerzen sind sehr häufig auch Warnsignal, dass Sie zu viel Stress ausgesetzt sind. Stress bedeutet psychische Belastung und diese wiederum lässt die Muskeln und somit auch die Wirbelsäule verspannen. Stress wirkt auf den Körper wie ein Alarmsignal und schon schüttet dieser die Hormone Kortisol und Adrenalin aus, was absolut kontraproduktiv für das Wohlbefinden und die Muskeln ist. Somit verspannen Sie sich, was allerdings noch mehr Stress für Sie und Ihren Körper bedeutet. Dieser Prozess zieht eine richtige Endlosschleife mit sich. Allerdings können Rückenschmerzen auch einfach zwischendurch einmal auftreten. Sie sollten sich deshalb nicht immer sofort Gedanken machen. Entspannen Sie sich, denn der Körper verfügt über gute Selbstheilungskräfte. Hören Sie sich zum Beispiel Entspannungsmusik an, oder machen Sie einen Spaziergang durch den Wald. Das tut Körper und Seele gut. Behalten Sie Rückenschmerzen aber stets im Auge. Natürlich ist es nicht immer einfach Stress zu vermeiden, oder ihn zu mindern, doch hören Sie mehr auf Ihren Körper und die Signale, die er Ihnen sendet und nehmen Sie sich eine Auszeit. Sie werden bemerken, dass es Ihnen auf Dauer viel besser gehen wird.

frau bei pause erholt sich vom stress
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Tipp 9: Übergewicht vermeiden oder reduzieren

Sicher wissen Sie, dass jedes Pfündchen am Bauch ebenfalls Ursache für Rückenschmerzen sein kann. Das Gewicht am Bauch zwingt Sie unbemerkt dazu, eine falsche Haltung mit Hohlkreuz einzunehmen. Aus diesen und noch weiteren gesundheitlichen Gründen empfiehlt es sich, Übergewicht zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Zu viele Kilos sind ungesund. Werden die Schmerzen allerdings nicht besser, sollten Sie besser einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären. Aber keine Angst, in den meisten Fällen sind Rückenschmerzen harmlos.

Tipp 10: In schlimmeren Fällen unbedingt einen Arzt aufsuchen

Wenn sich die Rückenschmerzen im Laufe von ein paar Tagen sogar verschlimmern und sogar eine Lähmung auftreten, suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf, oder lassen Sie sich zu einem Arzt fahren, falls Sie sich schlecht bewegen können. Dieser kann dann feststellen, ob es sich „nur“ um Rückenschmerzen, andere Krankheiten, oder sogar um einen Bandscheibenvorfall handelt. Der Arzt kann dann entsprechend handeln oder Sie zur Physiotherapie schicken, damit die Rückenschmerzen nicht chronisch werden.

Fazit

Wichtig ist es, bei Rückenschmerzen immer die Ursache zu finden. Es gibt zahlreiche Übungen und Maßnahmen, die Sie selbst dagegen ergreifen können. Viele davon haben sich bereits als sehr hilfreich erwiesen. Doch hören Sie immer auf Ihren Körper und leben Sie so stressfrei wie möglich, damit sich Ihre Muskeln erst gar nicht verspannen können. Sollten sich die Schmerzen dennoch verschlimmern, ist ein Arztbesuch bzw. der Besuch eines Physiotherapeuten unerlässlich. Dieser kann mit einer Therapie die Schmerzen lindern oder heilen. Dieser kennt viele Techniken, um die Wirbelsäule wieder zu entspannen und in die richtige Position zu bringen. Machen Sie sich nicht gleich Gedanken, wenn der Rücken schmerzt. Dies kann oft behandelt werden und selbst bei einem Bandscheibenvorfall muss nicht immer gleich eine OP erfolgen. Nehmen Sie sich Zeit, um die vorgenannten Tipps zu beherzigen und schmerzfreier durchs Leben zu gehen.