10 Tipps gegen Rosazea

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10 Tipps gegen Rosazea
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10 Tipps gegen Rosazea

Fünf bis sieben Prozent der Deutschen leiden an krankhafter Gesichtsröte, die in der Fachsprache auch als Rosazea oder „Kupferfinne“ bezeichnet wird. Das sind circa 4 Millionen Deutsche, wobei Frauen öfter darunter leiden als Männer. Dabei geht es nicht etwa um eine vorübergehende Hautrötung oder gar niedliche, rote Wangen. Vielmehr ist Rosazea, die schubweise auftritt, eine Hauterkrankung unter der die Betroffenen sehr leiden. Je nach Ausprägung der Rötungen, Pickel, Pusteln und Schwellungen fällt auch die Behandlung aus, die entweder – in leichten Fällen – selbst übernommen werden kann oder aber durch einen Hautarzt erfolgt. Wer unter Rosazea leidet, dem könnten diese zehn Tipps auf der Suche nach Linderung helfen:

Auf die richtige Pflege kommt es an

Sanft ist ein wichtiges Stichwort bei der täglichen Gesichtspflege-Routine.
Rubbeln und reiben ist ebenso tabu wie Pflegeprodukte, die stark astringierend wirken und einen hohen Alkoholgehalt besitzen und die empfindliche Schutzbarriere der Haut noch zusätzlich reizen können.
Wichtig ist, dass man abends das Make-up mit einer milden Reinigungsmilch entfernt und keine Reste auf der Haut lässt, sodass die über Nacht atmen kann und die Poren frei sind.
Auch sollte man kein heißes oder kaltes Wasser beim Waschen verwenden, sondern eher lauwarmes, das verträgt die Rosazea-Haut am besten.

Feuchtigkeit ja, Fett nein

Außerdem sind ölfreie Pflegecremes und Lotionen immer die bessere Wahl.
Man sollte darauf achten, dass der Haut ausreichend Feuchtigkeit zugeführt wird, jedoch kein Fett, das die Poren verstopft und die Talgproduktion anregt.
Da Rosazea, gerade in einem fortgeschrittenen Stadium, auch die Augenlider und Bindehäute betreffen kann, sollte man auch beim Augen-Make-up den Schongang einlegen und Produkte bevor man sie kauft, auf Hautverträglichkeit testen.
Am besten, man lässt sich ausführlich in der Apotheke seiner Wahl über die richtigen Hautprodukte beraten.
Ausgedehntes Sonnenbaden ist also zu vermeiden, doch die Sonne kann man ja tagsüber und gerade im Sommer, nicht einfach ausknipsen.
Man sollte man immer unter sein Tagesmake-up einen guten, nicht fettenden Sonnenschutz und am besten mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+) auftragen. Verzichten sollte man unbedingt auf Duftstoffe und chemische UV-Filter.

Keine Sonnenbäder

Wer unter Rosazea leidet, der weiß ein Lied davon zu singen, dass man nach jedem Sonnenbad, egal wie kurz oder wie lang und wie gut man sich vorher eingecremt hat, förmlich wie ein Krebs aussieht.
Lange Sonnenbäder sind daher keine Option, denn man tut seiner Haut keinen Gefallen damit; die Äderchen treten noch mehr hervor und wenn man Pech hat, dann bilden sich aus den erweiterten Gefäßen im Gesicht noch so genannte Teleangiektasien bzw. ein ganzes Netz aus erweiterten Äderchen, die mit dem bloßen Auge gut zu sehen sind und für die Betroffenen mehr als ein kosmetisches Problem darstellen, sondern sich auch auf ihre Psyche auswirken können.

Camouflage Make-up

Wer unter einer Hautkrankheit leidet, der sollte kein Make-up tragen, das hört man immer wieder von Menschen, die keine Ahnung davon haben, wie sehr Rosazea-Patienten unter der Hautrötung und dem damit einhergehenden, sozialen Stigma zu leiden haben. Aufgrund ihrer anhaltenden Gesichtsröte, die besonders ausgeprägt auf der Nasen- und Wangenpartie erscheint, werden sie oftmals fälschlicherweise bezichtigt, Alkoholiker zu sein. Die auf Dauer gerötete Haut kann sogar in Einzelfällen dazu führen, dass man sich von anderen isoliert. Dabei gibt es heute gute Kosmetika, die die „Rotbäckchen“ gut kaschieren und abdecken können.
Man sollte auf die Eigenschaft gut deckend achten.
Bei der Auswahl des Farbtons ist entscheidend, dem eigenen so nah wie möglich zu kommen.
Am besten man entscheidet sich für ein so genanntes Camouflage Make-up, das die höchste Deckraft besitzt.
Um nicht maskenhaft zu wirken, sollte dieses ganz vorsichtig mit einem Schwämmchen großflächig aufgetragen werden.

Mit Grün gegen Rot

Und wenn wir schon beim Make-up sind: Auch auf das „Darunter“ kommt es an.
Heutzutage gibt es in Drogeriemärkten, Parfümerien sowie in den Apotheken exzellente Kaschierstifte, die mit ihren grünen Pigmenten den roten Hautton neutralisieren.
Man kann natürlich auch eine grüne Creme unter dem eigentlichen Make-up auftragen, aber die Stifte sind praktischer für unterwegs, wenn man das Make-up schnell zwischendurch erneuern möchte.
Auch sollte man darauf achten, dass sich die gewählte Nuance des Stiftes – denn auch hier gibt es einige Unterschiede – mit der des Make-ups verträgt. Sonst läuft man womöglich Gefahr, dass das Gesicht am Ende zu blass, kalkig oder unnatürlich aussieht.

In schweren Fällen gleich zum Arzt

Menschen, die unter einer Hautkrankheit wie Rosazea leiden, gehen oft erst spät oder in einigen Fällen, gar nicht zum Arzt. Oftmals denken sie mangels Kenntnis auch, dass die unter Akne leiden. Dabei haben Akne und Rosazea nichts miteinander zu tun.
Durch einen Hautarztbesuch können sie viel dafür tun, dass sich ihr Hautbild verbessert.
Im ersten Stadium reichen zwar hautberuhigende Cremes und reizlinderndes Thermalwasser aus der Apotheke aus, im zweiten Stadium sollte man jedoch nicht auf eigene Faust behandeln und eher auf verschreibungspflichtige Cremes setzen, die antibiotische Eigenschaften besitzen und gegen die Entzündung mit Pickeln und Pusteln effektiv sind, wie etwa die Wirkstoffe Metronidazol und Azelainsäure, die morgens und abends dünn auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden.
Hier gibt es inzwischen viele gute Fertigprodukte auf dem Markt, sodass sie nicht mehr in der Apotheke angerührt werden müssen, es sei denn, der Hautarzt verordnet die Beimischung eines weiteren Wirkstoffes.

Bloß kein Stress, das Hautbild als Spiegel

Wir alle kennen das Bild vom HB-Männchen, das in die Luft geht, wenn es so richtig gereizt wird. Für Menschen, die unter Rosazea leiden, ist es keine gute Idee, sich ständig ärgern zu müssen. Denn es schlägt in ihrem Fall nicht nur aufs Gemüt, sondern spiegelt sich auch im Hautbild wider. Sie reagieren mit Erröten, das je nach Grad des Stressors, ziemlich ausgeprägt sein kann. Die Haut fühlt sich heiß an und beginnt, zu brennen. Es ist ein Teufelskreis, denn Rosazea-Haut vergisst das nicht.
Hier können Entspannungstechniken wie etwa Yoga oder aber eine meditative Praxis Wunder bewirken.
Wichtig ist, dass man sich täglich Zeit nimmt für die Übungen.

Keine extremen Temperaturreize

Jeder, der unter dem „Fluch der Kelten“ leidet, wie Rosazea auch genannt wird, weiß, dass ein Wechselspiel aus kalt und heiß, sich zusammenziehenden und erweiternden Gefäßen, nicht gutgehen kann.
Sich von der Skipiste mit Minustemperaturen direkt in die gut beheizte Skihütte ist keine gute Idee für Rosazea Patienten. Daher sollte man sich lieber, wenn man von der Kälte nach drinnen will, in moderat beheizten Räumen aufhalten.
Auch das heiße Bad, so wohltuend das auch ist, ist nicht zu empfehlen. Besser ist es da, den Wasserhahn auf lauwarm zu stellen.
Auch die Sauna kommt nicht in Frage. Wer es nicht lassen kann, der kann sich für die milde, circa 55 Grad Variante, die Bio-Sauna, entscheiden.

Kein Alkohol

Alkoholische Getränke stehen ebenso auf der Streichliste, wenn es um Rosazea geht. Besonders Rotwein und gerade in Kombination mit Schokolade ist schon so manches Mal als Trigger für einen Rosazea-Ausbruch identifiziert worden.
Wenn man sich bei einer gesellschaftlichen Verpflichtung nicht ausschließen möchte, dann kann man entweder zu einer leichten Weißweinschorle oder aber einem Bier greifen, die beide nicht so viele „Umdrehungen“ haben.
Sekt ist wiederum schwierig, da er durch seinen perlenden Effekt den Kreislauf zusätzlich in Wallung bringt und die Durchblutung anregt.

Verzicht auf scharfe Speisen und Gewürze

Nicht ohne meine Pfeffermühle? Wer Rosazea geplagt ist, der sollte diese Einstellung beim Essen vielleicht überdenken und eher auf milde Kräuter umsteigen, um nicht den Stoffwechsel durch Ingwer, Chili & Co. unnötig anzukurbeln. In der eigenen Küche ist das kein Problem, auf Schärfe zu verzichten.
Wer auswärtes essen geht, der sollte sich nicht scheuen, vor dem Bestellen, ganz genau danach zu fragen, ob ein Gericht stark gewürzt oder gar scharf ist.[/vc_column_text]

Lavera