10 Tipps gegen Mundgeruch

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Eine junge Frau hält sich beim niesen die Hand vor den Mund. Mundgeruch und schlechter Atem
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10 Tipps gegen Mundgeruch

Mundgeruch zählt zu den unangenehmen Problemen, die im Alltag auftreten können. Glücklicherweise kann Mundgeruch mit einigen wenigen Tricks einfach vorgebeugt werden.

Was ist Mundgeruch überhaupt?

Grundsätzlich bezeichnet man als Mundgeruch eine übel riechende Atemluft, die vorwiegend aus Bakterien, Gasen und flüchtigen Schwefelverbindungen besteht. Allerdings gilt zu beachten, dass kein Atem jemals geruchsfrei ist, der Atem jedes Menschen riecht. Der Begriff Mundgeruch wird jedoch erst dann verwendet, wenn der Atem als unangenehm, schlecht und störend empfunden wird.

Häufig weiß das Umfeld nicht, wie es darauf reagieren bzw. das unangenehme Thema ansprechen soll. Daher wird meistens nichts gesagt. Sie können allerdings regelmäßig einen Selbsttest durchführen. Benetzen Sie dazu einfach Ihren Handrücken mit Speichel, lassen Sie ihn einige Sekunden trocknen und riechen Sie daran. Riecht es unangenehm, so leiden Sie an Mundgeruch und sollten die folgenden Tipps beachten. Mundgeruch kann auch als gesundheitlicher Warnhinweis betrachtet werden.

Ursachen

Bei 80 % der Betroffenen sind Bakterien für den schlechten Geruch verantwortlich. In gesunden Mundhöhlen befinden sich im Schnitt rund 700 Bakterienarten. Sogenannte Fäulnisbakterien siedeln sich gerne in Zungenpapillen, Zahnfleischtaschen und Zahnzwischenräumen an. Diese sollten regelmäßig entfernt werden, da bei ihrer Zersetzung ansonsten intensive Schwefelverbindungen freisetzen.

Weitere Ursachen für den schlechten Atem sind

  • Mangelnde Mundhygiene
  • Entzündungen der Mundschleimhaut, des Zahnfleisches oder des Zahnhalteapparats (Parodontitis)
  • Karies
  • Trockener Mund
  • Falsche Ernährung

10 effektive Tipps gegen Mundgeruch

Die zehn effektivsten Tipps um Halitosis oder Foetor ex ore, wie unangenehm riechender Atem in Fachkreisen bezeichnet wird, vorzubeugen oder abzuwenden finden Sie hier zusammengefasst.

1. Regelmäßige Mundhygiene

Die regelmäßige Mundhygiene ist ein sehr wichtiger Tipp gegen Mundgeruch. Durch eine genaue Mundhygiene können unter anderem Fäulnisbakterien und Essensreste aus dem Mundraum entfernt werden, was sich positiv auf den Geruch des Atems auswirkt.

Zur regelmäßigen und richtigen Mundhygiene zählt unter anderem genaues Zähneputzen. Empfehlenswert ist hierbei eine elektrische Zahnbürste, da die Ergebnisse meist sauberer und hygienischer sind, als mit einer einfachen Bürste. Auch das regelmäßige und richtige Verwenden von Zahnseide hilft dabei, Bakterien und Essensreste aus Zahnzwischenräumen zu entfernen. Zudem bieten saubere und schöne Zähne ein optisch ansehnlicheres Bild.

Auch Mundspülungen können regelmäßig verwendet werden, um schlechte Gerüche vorübergehend zu neutralisieren.

Frau benutzt Zahnseide
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2. Regelmäßige professionelle Zahnreinigung

Ein bis zwei Mal pro Jahr sollte eine professionelle Zahnreinigung vom Zahnarzt Ihres Vertrauens durchgeführt werden. Dies bietet den Vorteil, dass auch Stellen gereinigt werden, an die Sie vielleicht nicht herankommen oder die Sie übersehen haben. Zudem ist es in den meisten Fällen eine genauere Reinigung, als Sie dies selbst können. Neben der Vorbeugung gegen Mundgeruch wird hierbei auch die Anzahl der schädlichen Bakterien stark reduziert. Weiters lassen sich so auch langfristig etwaige Zahnerkrankungen verhindern oder zumindest vermindern.

Regelmäßiges Zähneputzen kann niemals 100 Prozent der Verunreinigungen und hartnäckigen Verfärbungen entfernen. So bildet sich auch gerne Plaque oder sogar Karies. Auch diesen Problemen kann durch eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung einfach vorgebeugt werden.

3. Regelmäßige Mundspülungen

Mundspülungen bieten denselben Vorteil wie das regelmäßige Trinken: Bakterien, Fettsäuren, Schwefelverbindungen und Essensreste werden aus dem Mundraum entfernt. Hierbei werden Sie allerdings nicht im Magen aufgelöst, sondern landen letztendlich im Abfluss.

Je nach gewählter Spülung riecht Ihr Atem nun entweder angenehm nach Minze oder anderen guten Düften. Kräuterspülungen wie beispielsweise Spülungen mit Salbeitee sind ebenso empfehlenswert. Der Salbei beugt Mundraum-Entzündungen vor, schmeckt gut und stabilisiert zudem die Mundflora. Er unterstützt die guten Bakterien.

Der Einfachheit halber können Sie allerdings auch mit reinem Wasser spülen. Weitere Alternativen sind Salzwasser oder Kamillentee. Salzwasser oder auch in Wasser gelöstes Meersalz reduziert die Keimzahl im Mundraum, schädigt die Mundflora nicht und beschleunigt die Heilung eventueller Verletzungen im Mundraum.

Auch Zitronensaft, gestreckt mit Wasser, stellt eine gute Alternative als Spülung dar. Von dieser natürlichen Variante sollten Sie allerdings die Finger lassen, wenn Sie Verletzungen im Mundraum haben, da die Zitronensäure reizend wirkt.

Lächelnde junge Frau mit Mundspülung
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4. Entzündungen vollständig auskurieren

Sollten Sie an Entzündungen im Mundraum leiden oder vor kurzer Zeit an einer solchen gelitten haben, empfiehlt es sich, einen Zahnarzt Ihres Vertrauens zu konsultieren. Es ist wichtig, Entzündungen frühzeitig zu erkennen und Ihnen bestmöglich vorzubeugen und entgegenzuwirken. Somit können Folgeerscheinungen und -erkrankungen, wie etwa Halitosis, verhindert oder zumindest vermindert werden. Das vollständige Auskurieren von Entzündungen ist dabei ebenso wichtig, da es schlimmstenfalls passieren kann, dass die Entzündung, sofern nicht vollständig auskuriert, wieder zurückkehren kann. In besonderen Stresssituationen meist sogar noch stärker, als zuvor. Sprechen Sie sich diesbezüglich auf jeden Fall mit Ihrem Arzt ab.

5. Überprüfung des Schlafverhaltens

Viele Menschen schlafen vorwiegend mit offenem Mund. Dies führt in den meisten Fällen zu einem ausgetrocknetem Mundraum und ausgetrockneten Mundschleimhäuten, weiters zu Schnarchverhalten. Sie sollten überprüfen bzw. überprüfen lassen, ob auch Sie vorwiegend mit offenem Mund schlafen. Zum einen lässt sich dies an einem trockenen Gefühl am Morgen erkennen. Andererseits können Sie Ihren Partner oder eine andere Person Ihres Vertrauens bitten, etwas wach zu bleiben und dies zu überprüfen.

Sollten Sie feststellen, dass Sie mit offenem Mund schlafen, sollten Sie Ihre Suchmaschine nach Möglichkeiten befragen oder einen Arzt Ihres Vertrauens konsultieren, um gemeinsam mögliche Schritte zur Vorbeugung des Schlafens mit offenem Mund vorzubeugen.

6. Erhöhte Flüssigkeitsaufnahme

Der menschliche Körper benötigt täglich etwa 2,5 Liter Flüssigkeit, da in etwa genau diese Menge jeden Tag ausgeschieden wird, ob über die Haut als Schweiß oder bei jedem Toilettengang. Daher ist es schon einmal grundsätzlich wichtig, viel zu trinken. Im Idealfall frisches, sauberes Leitungswasser, da es zusätzlich viele wichtige Nährstoffe enthält, was rein chemische Getränke nicht tun.

Zudem ist viel Trinken eine wichtige Maßnahme gegen Mundgeruch. Durch das regelmäßige Trinken werden unangenehm riechende Schwefelverbindungen, Bakterien, Fettsäuren und eventuelle Essensreste aus dem Mundraum in den Magen gespült und dort von der Magensäure neutralisiert. Außerdem gibt Ihnen das regelmäßige Trinken ein besseres Gefühl in Ihrem Mund und beugt Konzentrationslosigkeit durch zu wenig Flüssigkeit im Gehirn vor.

Wasser trinken
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7. Schlechte Angewohnheiten abgewöhnen

Viele schlechte Angewohnheiten führen zu vermehrtem Bakterien-Aufkommen im Mundraum und anderen Voraussetzungen, durch die der unangenehme Atem entsteht. Dazu zählen vor allem das Rauchen und der übermäßige Konsum von Kaffee und Alkohol.

Wenn Sie nicht von Ihrer täglichen Dosis Koffein Abstand halten möchten, empfiehlt es sich, auf jede Tasse Kaffee ein Glas reines Wasser zu trinken, das den Kaffee und einen Teil seiner Rückstände im Mundraum, sowie die Säuren, die Kaffee in den menschlichen Organismus mitbringt, zu neutralisieren.

Mittlerweile gibt es auch unzählige gute Ersatzstoffe zur Zigarette, die weitaus weniger gesundheitsschädlich sind und weniger Rückstände im Körper hinterlassen. Die meisten von ihnen bieten auch den Vorteil, schlechten Atem nicht zu begünstigen. Neben den positiven gesundheitlichen Aspekten bietet das Ziehen eines Schlussstrichs unter Ihrer Nikotin-Sucht auch einen finanziellen Vorteil.

Alkohol ist grundsätzlich ein schädlicher Stoff für den menschlichen Körper. Er sollte nur gelegentlich und auch dann nur in geringen Mengen genossen werden. Im Idealfall sollten Sie gar keinen Alkohol zu sich nehmen, da er Ihrem Körper nur schadet und Ihre Denkprozesse verlangsamt und einschränkt.

8. Singen

Eine Mundraum-Reinigung der besonderen Art stellt das Singen dar. Durch die verstärkten Vibrationen der Stimmlippen lösen sich Essensreste und locker sitzende Bakterien. Das Singen allein wird Sie nicht von Mundgeruch befreien, doch in Kombination mit anderen Tricks gegen den unangenehmen Atem ist es eine wirkungsvolle Methode, mit der Sie schneller an Ihr Ziel, einen frischen Atem, kommen. Zudem ist der psychologische Effekt des Singens keinesfalls zu unterschätzen.

9. Verzicht auf Zucker

Grundsätzlich ist Zucker ein wichtiger Stoff für den menschlichen Körper. Allerdings nur in sehr geringen Mengen. Sie sollten, um Ihre Gesundheit zu schützen und zudem Mundgeruch vorzubeugen, auf zusätzlichen Zucker verzichten.

Suchen Sie sich beispielsweise zuckerfreie Alternativen zu Ihren Bonbons, Zuckerln und Getränken. Von Zuckerersatzstoffen wie Aspartam sollten Sie jedoch Abstand halten, da Sie meistens gesundheitsschädigend wirken.

Empfehlenswert sind auch Xylitol-Kaugummis. Xylit bzw. Xylitol ist ebenfalls ein Zuckerersatzstoff, welcher sich allerdings nicht negativ auf die Gesundheit auswirken. Zudem reduziert das regelmäßige Kauen von Kaugummi die Anzahl der schädlichen Bakterien und bildet eine ausgewogene Mundflora aus, die Mundgeruch nur selten aufkommen lässt. Als Alternative zur regelmäßigen Zahnhygiene darf das Kauen von Kaugummi jedoch nicht angesehen werden.

Außerdem bietet das Kauen von Kaugummi den Vorteil, den Speichelfluss sowie dessen Bildung kurzfristig zu erhöhen und den Säuregehalt des Speichels für einige Stunden zu senken.

Stevia Pflanze
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10. Andere Erkrankungen ausschließen lassen

Wie eingangs erwähnt, kann es sich bei Halitosis um ein gesundheitliches Warnsignal handeln. Wenn Sie bereits längere Zeit an schlechtem Atem leiden und Ihnen die vorangegangenen Tricks nicht helfen konnten, wenn Sie bereits alle möglichen Mittel ausprobiert haben, so ist es höchst wahrscheinlich, dass der unangenehme Atem ein Symptom einer anderen Erkrankung ist. In diesem Fall ist es unabdingbar, einen Arzt Ihres Vertrauens aufzusuchen und sich von diesem untersuchen zu lassen.

Es ist notwendig, eventuelle Erkrankungen frühestmöglich auszuschließen oder aber zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken, um nicht noch schlimmere Folgen zu erleiden.

Fazit

Ob es Ihnen mehr zusagt, auf die tägliche Tasse Kaffee am Morgen zu verzichten, Ihren Zahnarzt öfter aufzusuchen, auf Zucker zu verzichten, Kaugummi zu kauen oder zu singen, obliegt allein Ihnen. Wichtig ist, möglichst viele dieser Tricks anzuwenden und auszuprobieren, um das bestmögliche Ergebnis, nämlich einen frischen Atem, zu erzielen. Wenn Ihnen wirklich nichts helfen sollte, so ist es wichtig, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen, um so Ihre Gesundheit bestmöglich absichern zu können.