10 Tipps gegen Durchfall

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Mann hat Durchfall
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10 Tipps & Tricks gegen Durchfall

Wer kennt es nicht… Man bekommt Durchfall und will keinen Fuß mehr vor die Türe setzen, da man eh nach 5 Schritten wieder zur nächst gelegenen Toilette rennen müsste. Doch was ist Durchfall, welche Ursachen hat er und vor allem wie kann man ihm entgegenwirken?
Durchfall oder auch Diarrhö wird meistens durch Bakterien oder Viren verursacht, die mit verdorbener, alter Nahrung oder Getränken aufgenommen wurden. Ein weiterer Grund für die Magenverstimmung können verschiedenste Lebensmittelunverträglichkeiten sein. Durchfall tritt häufig in Verbindung mit Bauschmerzen, Magenkrämpfen, oder Übelkeit auf. Der entstehende, hohe Flüssigkeit Verlust führt dazu, dass Sie sich schlapp und müde fühlen. Grundsätzlich ist Diarrhö allerdings nichts Schlechtes. Es ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers.

10 Tipps gegen Durchfall:

Alle der folgenden Mittel sollten nur bei „normalem“ Durchfall angewandt werden. Bei einer sehr starken Erkrankung (zum Beispiel bei einer Salmonellenvergiftung) sollten sie in erster Linie einen Arzt aufsuchen.

1. Äpfel

Äpfel enthalten den Soff Pektin, welcher dabei hilft Giftstoffe und Krankheitserreger im Darm absorbieren. Das funktioniert mit Äpfeln jedoch nur, wenn man sie mit Schale hobelt und den dadurch entstehenden Brei zu sich nimmt. (Tipp: Mischen Sie eine geringe Mengen Muskatnuss in den Brei, um den Magenkrämpfen entgegenzuwirken)

2. Bananen

Parallel zu Äpfeln enthalten auch Bananen den Stoff Pektin. Zudem enthalten sie viele der vom Körper benötigten Mineralien wie Magnesium und Kalzium. Bananen sind eine extrem milde Frucht, also sehr säurearm und können deshalb bei Diarrhö ohne Auswirkungen auf den angeschlagenen Magen konsumiert werden.

3. Karotten

Durch den österreichischen Professor Ernst Moro wurden bereits 1905 an Durchfall erkrankte Kinder mit Karottensuppe behandelt. Er konnte zu dieser Zeit mithilfe der Suppe die durch die Krankheit verursachte, hohe Sterberate senken. Das „Wundermittel“ in den dafür verwendeten Karotten besteht aus den sogenannten Oligogalakturoniden. Sie haften sich im Darm an die Krankheitserreger und verhindern dadurch, dass diese sich an der Darmwand festsetzen.

Rezept für die originale Morosche Karottensuppe:
Zutaten: 500gr Karotten, 3gr Salz, 1 Ltr. Wasser
Zubereitung: Die Karotten schälen und anschließend klein schneiden. Die Karottenstückchen 60-90min in Wasser kochen. Das Ganze mithilfe eines (Stab)Mixers pürieren und den daraus entstehenden Brei mit Wasser bis zur gewünschten Konsistenz verdünnen. Abschließend das Salz zur Suppe hinzufügen und portionsweise verzehren.

4. Verschieden Teesorten

a. Salbeitee
Salbeitee wirkt entkrampfend und desinfiziert. Außerdem hat er eine beruhigende Wirkung auf Magen und Darmtrakt.

b. Pfefferminztee
Pfefferminze wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral. Zudem soll er eine schützende Wirkung für unsere Schleimhäute besitzen. Diese Wirkungen hat die Pflanze den sogenannten Gerbstoffen zu verdanken.
Bei diesem Tee ist allerdings Vorsicht geboten! Denn ein zu häufiger und intensiver Konsum kann Sodbrennen zur Folge haben.

c. Brombeertee
Brombeerblätter sind fast in jedem fertig zu kaufenden Anti-Durchfall-Tee enthalten. Das ist kein Zufall. Denn auch sie enthalten, gleich wie Pfefferminze, eine große Menge an Gerbstoffen und wirken dadurch verdichtend auf unsere Schleimhäute. Brombeertee können Sie sehr einfach selbst herstellen: Einfach eine Hand voll getrockneter Brombeeren in 250ml kochendes Wasser geben und ungefähr 10min ziehen lassen.

d. Ingwertee
Am besten selbst frisch getrocknet wirkt die scharfe Wurzel der Ingwerpflanze nicht nur antibakteriell, sondern beruhigt zudem den Magendarmtrakt.
Auch bei der Zubereitung dieses Tees sollten Sie aufpassen! Je länger der Ingwer zieht, desto schärfer wird das Getränk. Deshalb beschränken Sie sich auf eine geringe Ziehdauer um ihre Magenschleimhaut nicht noch zusätzlich zu reizen.

5. Aktivkohle/Heilerde

Sowohl Heilerde, als auch Aktivkohle, bindet Giftstoffe im Körper und hilft dem Körper dadurch sich von toxischen Stoffen zu befreien. Aktivkohle wirkt zusätzlich den eventuell miteinhergehenden Blähungen entgegen. Die Heilerde sorgt für eine gesunde Darmflora. Beide Mittel können bereits bei leichten Magenverstimmungen ohne Bedenken eingenommen werden. Ein Teelöffel der jeweiligen Substanz in Wasser aufgelöst und die Lösung einnehmen. Das Ganze dreimal am Tag wiederholen und Ihre Beschwerden sollten gelindert werden.

6. Wärme

Das wohl einfachste Mittel gegen die mit der Diarrhö Hand in Hand gehenden Magenkrämpfe. Wärmflaschen, Dinkel-, Kirschkern-, oder Weizenkissen sorgen für ein Entspannen des Körpers. Besonders bei Magenkrämpfen oder möglichen Verspannungen gilt Wärme als regelrechtes Wundermittel.

Wärmflasche
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7. Kräftige Brühen

Egal ob Sie zur Hühner, Rinder- oder Gemüsebrühe greifen, klare Brühen sind sehr gut geeignet um das durchfallbedingte Mineralstoffdefizit auszugleichen. Sie gleiche zugleich den Flüssigkeits- als auch den Elektrolytmangel aus.

8. Haferflocken

Haferflocken sind vor allem in gekochter oder aufgeweichter Form sehr schonend für Magen und Darm. Zudem ist Hafer reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien. Somit ist Haferbrei nicht nur als gesunder Start in den Tag zu empfehlen, sondern auch ein gutes Mittel bei akutem Durchfall.
Dieses Lebensmittel lässt sich gut mit Äpfeln und Bananen kombinieren!

Rezeptbeispiel für Haferschleim:

Zutaten: 100gr Haferflocken, 200ml Wasser, 1 Banane/Apfel

Zubereitung: Die Banane oder den Apfel zerkleinern. Die Fruchtstücke mit den Haferflocken in einen Topf geben und vermischen. Anschließend das Ganze auf den Herd stellen, mit Wasser aufgießen und bei mittlerer Hitze unter dauerndem Rühren aufkochen. Das Rühren verhindert, dass der Brei anbrennt. Die Hitze langsam herunter drehen und den Haferschleim weiter rühren, bis er die gewünschte Konsistenz erreicht hat.

9. Trinken

Grundsätzlich sollten Sie bei akutem Durchfall viel Flüssigkeit zu sich nehmen! Durch die ständigen Toilettengänge verlieren Sie nämlich einen Großteil ihres Flüssigkeitshaushalts. Auswirkungen davon können von leichtem Schwindel bis zu ernsthaften Kreislaufproblemen reichen. Sie wollten am Tag drei bis vier Liter zu sich nehmen. Vorzugsweise die oben bereits aufgeführten Teesorten oder einfaches Leitungswasser. Verzichten sollten Sie auf die nun folgenden Getränke.

junge frau trinkt ein glas wasser
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10. Tabus

a. Cola und Salzstangen
Cola und Salzstangen sind als Mittel gegen Diarrhö nicht geeignet! Denn einerseits hat die Cola mit 25g pro 250ml deutlich zu viel Zucker. Dieser kann dazu führen, dass der Körper mehr Flüssigkeit, als eh schon durch die Krankheit verursacht, ausgeschieden wird. Außerdem reizt die Kohlensäure den bereits angegriffenen Magen zusätzlich. Dadurch können noch stärker Magenverstimmungen entstehen. Salzstangen haben keinen besonderen Nachteil für den Körper, jedoch bringen sie, bis auf den darin enthaltenen Salzanteil, auch keinen Vorteil.

b. Koffein
Koffeinhaltige Getränke wie Café oder auch literweise Schwarztee können durch ihren hohen Koffeingehalt dazu führen, dass der sowie so schon hochfrequentierte Gang zur Toilette noch weiter zunimmt, da sie eine abtreibende Wirkung haben.

c. Fettige Speisen
Sehr fettige Speisen wie Pommes, Pizza oder Burger sind schwer zu verdauen. Die Belastung auf den Magen steigt bei der Einnahme solcher Lebensmittel also und das sollte vermieden werden.

d. Milchprodukte
Aus Milch hergestellte Produkte haben wie die gerade genannten Produkte einen hohen Fettanteil. Zudem kann es vorkommen, dass der Körper durch den Bakterien- bzw. den Virenbefall an einem sogenannten Laktasemangel leidet und deshalb Milchzucker nicht richtig verdaut werden kann. Das Ganze könnte dem Diarrhö eher noch verstärken.

e. Scharfe Nahrung
Scharfes Essen wie zum Beispiel Chili Con Carne reizt unsere bereits vorbelastete Darmschleimhaut. Dafür verantwortlich ist der Stoff Capsaicin. Diesem Stoff verdanken Chilis ihre Schärfe.

f. Alkohol
Alkohol reizt wie die in Punkt e. genannte Chili die Schleimhäute im Verdauungssystem. Zudem werden durch die Aufnahme von Alkohol die Verdauung, die Nährstoffaufnahme sowie der Leberstoffwechsel erschwert. Gerade die Schwächung der Leber ist bei Durchfall unerwünscht, da diese für den Abbau, der für die Krankheit verantwortlichen Stoffe ist. Alkohol fördert zusätzlich noch die durch den Durchfall entstehende Dehydration unseres Körpers.

g. Hülsenfrüchte
Grundsätzlich dürfen Hülsenfrüchte wie Linsen Bohnen etc. in keiner gesunden Ernährung fehlen. Doch bei akutem Durchfall ist es eher kontraproduktiv diese zu sich zu nehmen. Grund dafür ist, dass sie bei vielen Menschen zu Blähungen und Durchfall führen.

Fazit

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Durchfall nichts als eine vom Körper durchgeführte Abwehrreaktion ist. Diese soll dafür sorgen, dass Giftstoffe, Krankheitserreger, Viren und Bakterien aus dem Organismus entfernt werden.

Da diese Reaktion natürlich ist, sollte man auch nicht versuchen sie mit allen Mitteln zu stoppen. Denn oft gelingt die Heilung ohne künstlich zugeführte Medikamente deutlich besser und schneller als mit. Denn viele Medikamente schränken die Darmaktivität nur ein und verhindern dadurch die natürliche Entgiftung.

Der wichtigste Punkt bei einer Diarrhö Erkrankung ist es viel Flüssigkeit zu sich zunehmen und bei der Ernährung die oben genannten Punkte zu beachten. Zudem sollte man sich von einem Arzt untersuche lassen um schwerwiegende Krankheiten ausschließen zu können. Man sollte seine Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten überprüfen um den Grund für die Erkrankung auch hier ausschließen zu können. Wenn Sie bereits Medikamente zu sich nehmen sollten Sie außerdem die Beipackzettel dieser Medikamente auf Durchfall überprüfen, denn es könnte sein dass diese Mittel beinhalten die eine stark abführende Nebenwirkung haben.