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Chemnitz – eine Stadt wo sich Tradition und Moderne vereinen
Am Rande des Erzgebirges liegt Sachsens drittgrößte Stadt. Die wechselvolle Geschichte von Chemnitz hat in der Stadt deutliche Spuren hinterlassen. Während der Zeit als Chemnitz zur DDR gehörte und den Namen Karl-Marx-Stadt trug, wurden auf den Ruinen des 2. Weltkrieges vornehmlich moderne Plattenhaussiedlungen gebaut und die Innenstadt umstrukturiert mit nüchternen Verwaltungsgebäuden und Industriegebäuden. Nach 1990 begann die Restaurierung und Sanierung der alten noch erhaltenen Bauwerke. Museen wurden neu eingerichtet und die Einkaufsstraße in der Innenstadt lädt wieder zu einem ausgedehnten Bummel ein.
Karl-Marx-Monument, das heimliche Wahrzeichen der Stadt
In Bronze gegossen steht das 2 x 13 Meter hohe und 40 Tonnen schwere Karl-Marx-Monument im Stadtzentrum an der Brückenstraße. Die zweitgrößte Büste des Philosophen Karl Marx, der von 1953 bis 1990 Namensgeber der Stadt war, sollte eigentlich abgerissen werden. Jedoch fühlten sich viele Bürger mit dem „Nischl“ so verbunden, dass die Stadtväter einen Abriss verhindert haben.
Chemnitz und seine Geschichte
Nach 15-jähriger Bauzeit eröffnete im September 1995 das Schloßbergmuseum Chemnitz seine Pforten für Besucher. Es befindet sich in dem alten Benediktinerkloster St. Marien, das Kaiser Lothar III. um 1136 auf einem Berg in der Nähe von Chemnitz gründete. Unter der Direktorin Ingrid Mössinger wurde das Schlossbergmuseum überregional berühmt wegen zahlreicher Kunstexponate. Das „Heilige Grab“ aus der Stadtkirche St. Jakobi hat hier seinen Platz gefunden. An seinen Seiten reihen sich die Figuren von Josef von Arimathäa, Nikodemus, Maria, ihre Schwester Maria Kleophae, Maria Magdalena und die beiden Apostel Johannes Evangelista und Petrus aneinander. Zahlreiche Ausstellungen dokumentieren die Stadtgeschichte von Chemnitz und die wertvollen Kunstausstellungen trugen mit dazu bei, als Kulturstadt anerkannt zu werden.
Das sollten Chemnitzbesucher gesehen haben
Den Ursprung nahm die Stadtgeschichte im Alten und Neuen Rathaus. Als die Stadt als Industriestandort und Handelsmetropole rasant angewachsen war, wurden die Amtsstuben im Alten Rathaus durch die zusätzlichen Räume im Neuen Rathaus ergänzt. Besonders sehenswert sind der „Grüne Salon“ und das Glockenspiel im Neuen Rathaus, das mit 48 Glocken einen Tonumfang von vier Oktaven hat. Es wird von Hand gespielt. Dazu sitzt der Carillonneur am Spieltisch, ähnlich einer Orgelbank, und betätigt mit Füßen und Händen die Klaviatur.
Das Glockenspiel erklingt immer Mittwochs und Samstags von 10 bis 10.30 Uhr und an jedem Freitag von 16.30 – 17.00 Uhr und wenn ein besonderer Anlass gegeben ist, z.B. zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes.
Neben den beiden Rathäusern gehört der „Rote Turm“ zum Innenstadtensemble. Als ältestes Gebäude der Stadt war er im 12. Jahrhundert Teil der Stadtbefestigung.

Kulturkaufhaus das Tietz
An der Bahnhofstraße wurde 2004 das Kulturkaufhaus das Tietz eröffnet. Es ist weniger ein Einkaufstempel, als vielmehr ein Ort für Kultur, welches unter einem Dach beherbergt wird. Unter anderem gibt es folgendes:
- Volkshochschule
- Museum für Naturkunde
- Stadtbibliothek
- Neue Sächsische Galerie
- Geschäfte und Cafés
Das Museum für Naturkunde Chemnitz nennt über 300.000 Exponate sein Eigentum. Im Obergeschoss befinden sich das Sterzeleanum, ein historisches Kabinett, das Insektarium und wechselnde Sonderausstellungen auf diversen Ausstellungsflächen. Den „Versteinerten Wald“, das größte Pflanzenfossil Europas findet man im großen Lichthof. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen veranstaltet die Museumsleitung Museumspädagogik für die entsprechenden Altersstufen und Interessen.
Mitarbeiter des Museums haben 2017 erstmalig in Europa das tropische Insekt Ctenolepisma calva entdeckt, dem sie den umgangssprachlichen Namen „Geisterfischchen“ gegeben haben.
Die Neue Sächsische Galerie ist ein Museum für zeitgenössische Kunst. In der Beletage des TIETZ ist die Galerie beheimatet unter der Federführung des Kunstvereins „Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V.“.
Landesmuseum: Staatliches Museum für Archäologie
Seit 2014 besitzt die Stadt ein Landesmuseum. 300.000 Jahre menschliche Geschichte in Sachsen werden hier auf drei Etagen dargestellt. Mit Beginn der Zeit als Jäger und Sammler bis zur Industrialisierung kann man in den Ausstellungsräumen die verschiedenen Abläufe der Menschheit in Sachsen verfolgen. Klimageschichte, Evolution, Anthropologie, Zoologie, Genetik und Anatomie verdeutlichen, wie sich die Menschen im Laufe der Jahrtausende entwickelt haben. Besonders deutlich werden die Unterschiede zwischen Neandertaler und heutigem Menschen im Museumslabor, das in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie entstanden ist.
Jubiläumsjahr 2018 – 875 Jahre
Das Jubiläumsjahr ist angefüllt mit 80 Projekten und mehr als 30 Veranstaltungen. Kunstausstellungen, Konzerte und am 05.Mai die Museumsnacht begeistern die Kulturinteressierten das gesamte Jahr über. Das 27. Sächsische Mozartfest 2018 findet im Mai an verschiedenen Punkten innerhalb von Chemnitz statt. Am Stausee Oberrabenstein trifft man sich im Juni zum Kosmonaut Festival. Die Weingüter des Landes präsentieren sich im Juli vor der wundervollen Kulisse des alten Rathauses. Die Sachsen Classic Rallye feiert ihr großes Finale im August auch direkt vor dem Rathaus. Im Oktober kommt alles, was Räder hat nach Schloss Augustusburg zum 28. Oldtimer-Herbst-Treffen.

Kulturgenuss auf höchstem Niveau
Das Opernhaus Chemnitz auf dem Theaterplatz hat den Ruf, eines der modernsten Opernhäuser Deutschland bzw. Europas zu sein. Zu verdanken hat das das Haus seiner besonderen Bühnentechnik mit einer ganz speziellen Drehbühne. Das neubarocke Gebäude wird geprägt von seinem Kuppelbau. Im ansprechend gestalteten Zuschauerraum mit einer sehr guten Akustik finden 741 Zuschauer Platz und zusätzlich 6 Rollstuhlplätze. Der Spielplan unter Generalintendant: Dr. Christoph Dittrich ist so vielfältig mit Oper, Ballett, Schauspiel und Musical, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Chemnitz sportlich
64 Kilometer und 1700 Höhenmeter beträgt der Fichtelbergmarsch zum höchsten Berg des Erzgebirges. Mountainbiker zieht es im Juni an den Stausee Oberrabenstein zum 24-Stunden Mountainbiker-Rennen. Prominenteste Botschafter des sportlichen Chemnitz sind Katharina Witt, Matthias Steiner, Lars Riedel, Stev Theloke sowie Aljona Savchenko und Robin Szolkowy. Die Stadt ist Teil des Olympiastützpunkts Chemnitz/Dresden.
So schön ist es rund um Chemnitz
Die romantische Erzgebirgslandschaft zieht sowohl die Bewohner als auch die Gäste in die nahe Umgebung. Das Freizeitbad der Stadt Thalheim ist ein wichtiges Ausflugsziel für Vergnügen und Spaß. Das Freibad kombiniert mit dem Hallenbad ermöglicht Badegästen zu jeder Jahreszeit ein unbeschwertes Erlebnis. Innen- und Außenbecken, Strömungskanal und Wasserliegen sorgen dafür, dass Badenixen sich rundherum wohlfühlen. Wellness und Entspannung sind im Solebecken und in der Liegelandschaft angesagt. Saunabereich ergänzt den Badebereich. Und dafür dass keine Langeweile bei den Kleinsten aufkommt sorgen ein attraktiver Spielplatz und eine 68 Meter hohe Wasserrutsche.

Weithin sichtbar erhebt sich das Jagd- und Lustschloss des sächsischen Kurfürsten August über dem Zschopautal. Die Beinamen „Krone des Erzgebirges“ und eines der schönsten Renaissanceschlösser Mitteleuropas wird es durch seine Monumentalität und die Museen, die es beherbergt vollkommen gerecht. Als Motorradmuseum gefeiert, finden sich hier aber auch das Kutschenmuseum, das Jagdtier- und Vogelkundemuseum und der gruselige Schlosskerker.
Das von Lucas Cranach d. J. gemalte Altarbild stellt die Kurfürstliche Familie dar. Bei einer Führung durch das Schloss erlebt man auch den Klang der Schlossorgel und am Ende der Führung landet man im Brunnenhaus mit dem 130 Meter tiefen Schlossbrunnen.
Auf Entdeckungstour kann man im Tierpark der Stadt gehen. 1700 Tiere teilen sich unter alten Eichen und Buchen ein weitläufiges Gelände. Im Wildgatter leben Mufflons, Wildschweine, Rehe, Damhirsche, Birk- und Auerhühner in ihren eigenen artgerechten Bereichen.
Für Genießer guten Essens
In unzähligen Restaurants hat man die Wahl zwischen Spezialitäten aus aller Welt und sächsischer Hausmannskost. Eines der schönsten und ältesten Gebäude ist das Kellerhaus.
In den beiden Rathausgebäuden hat der Ratskeller sein Domizil. Der Spitzenkoch Markus Jost verwöhnt auch den anspruchsvollsten Gaumen im »max louis«. Im „Brazil“ erwarten den Gast feurige Speisen, Cocktails und brasilianischer Kaffee. Italienische Gastlichkeit wird im „Buono“ zelebriert. Einzigartig ist die Atmosphäre im „Gasthaus Schloßvorwerk„. Sowohl kulinarisch als auch räumlich verzaubert ein Mix aus Moderne und Altertum.
Nachtschwärmer füllen am Abend die trendigen Kneipen der Stadt und die gemütlichen Cocktailbars, um den Tag ausklingen zu lassen. „Zur Ausspanne“ beeindruckt in einem wunderschönen Fachwerkhaus mit einem riesigen Kamin, stylisch gestaltetem Tresen, tiefen, edlen Ledersesseln, besonderen Lichteffekten und einer Whisky- und Zigarrenlounge.
Tradition und Fortschritt, Kultur und Wellness und das alles inmitten einer grünen, romantischen Umgebung – das ist Chemnitz.