Zehn Dinge, die es beim Kauf eines Vertikutierer zu beachten gilt
Ein Vertikutierer ist unabdingbar, wenn es gilt, einen in Mitleidenschaft gezogenen Rasen wieder auf Vordermann zu bringen. Auch benötigt man einen Vertikutierer, wenn man seinen Rasen langfristig gesund und ästhetisch halten möchte. Bei der Fülle an Anbietern und technischen Variationen, gilt es, den Vertikutierer für die eigenen Ansprüche zu finden. Hierbei sind ein paar Dinge zu beachten!
1. Wann benötige ich einen Vertikutierer überhaupt?
Immer dann, wenn es im Rasen lebt und fruchtet, muss man damit leben, dass auch Moose und Unkräuter sich breit machen. Dichter Rasen und Feuchtigkeit, sowie vorhandene Nährstoffe, die auch ein gesunder Rasen braucht, begünstigen das Wachsen von ungebetenen Pflanzen.
Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, ist ein Vertikutierer unabdingbar. Er sorgt mit seinen rotierenden Klingen für ein Auflockern des Bodens. Dabei werden Moose und oberflächliche Unkräuter entfernt und der Rasen gleichzeitig zum Wachstum angeregt. Ein regelmäßiges Vertikutieren kann einen wirklich vernachlässigten Rasen nach und nach regenerieren und einen bereits gepflegten Rasen noch ästhetischer machen.
Sollte der Rasen also mittlerweile kaum noch als gepflegtes Grundstücksgrün zu erkennen sein, ist es höchste Zeit, ernsthaft über den Kauf eines entsprechenden Gerätes nachzudenken. Schließlich ist ein einmal ruinierter Rasen zwar zu retten – aber mit den Jahren steigert sich der benötigte Mehraufwand, das Grün wieder ansehnlich zu machen, enorm.
2. Benziner, elektrisches oder handbetriebenes Gerät?
Ein großes Grundstück erfordert meist einen Benziner, mit dem man sich das Kabel spart und sich auch nicht so hilflos fühlt, wie mit einem handbetriebenen Gerät. Es ist dabei allerdings auch zu beachten, dass die meisten Benziner schwerer sind als die anderen Vertreter. Dies sorgt aber auch dafür, dass das Gerät den Boden auch bei Trockenheit gut bearbeiten kann und nicht durch kleine Unebenheiten bei der Arbeit gestört wird.
Elektrische und handbetriebene Geräte können vor allem dadurch bestechen, dass sie aufgrund ihrer einfacheren Handhabung grazilere Formen im Garten besser nachzeichnen können. Ist allerdings bereits der Rasenmäher bereits ein Benziner und hat sich für die Fläche, die es zu bearbeiten gilt, bewährt, so kann ein mit Benzin betriebenes Gerät das Mittel zur Wahl sein. Kleinere Rasenflächen, die Präzision verlangen, lassen sich mit den anderen beiden Gerätetypen wunderbar bearbeiten.
3. Größe des Auffangbehälters
Unterschiedlich große Geräte besitzen – natürlich – auch unterschiedlich große Auffangbehälter. Auch hier ist vor allem die Größe des zu bearbeitenden Grundstücks entscheidend. Viel vertikutierter Rasen fördert natürlich mehr Material zutage. Für das Arbeiten in einem Stück ist ein großer Vertikutierer mit großem Auffangbehälter besser geeignet. Zusätzlich sei noch erwähnt, dass es auch Geräte ohne Auffangbehälter gibt. Meist besitzen handbetriebene Geräte keinen.
Tipp am Rande: Moose, die man bei dieser Arbeit erhält, lassen sich im Garten noch vielfach verwenden.
4. Die Tiefe
Die Ergebnisse unterscheiden sich von Gerät zu Gerät, was die Effizienz in Sachen Tiefenwirkung angeht. Es gilt pauschal: Desto länger ein Rasen nicht vertikutiert wurde und desto mehr Unkräuter und Moose sich eingenistet haben, desto tiefer ist er auch belastet. Gerade für das vermeintlich Erstvertikutieren nach Jahren empfiehlt sich ein Gerät, das in die Tiefe geht und kaum einen Grasnarbe ungewendet lässt.
5. Verstellbarkeit der Schnitttiefe
Die Schnitttiefe kann man in der Regel einstellen. Da ein zu tiefer Schnitt (mehr als circa zwei Zentimeter) Schäden verursachen kann, sollte dies beim Anschaffen eines Vertikutierers berücksichtigt werden. Auch hier ist wieder das Gewicht des Gerätes mit einzubeziehen. Ein schweres Gerät versenkt seine Klingen natürlich gleichmäßiger im Boden als ein Gerät, das an leichten Unebenheiten scheitert.
In jedem Fall sollte eine Schnitttiefe von bis zu zwei Zentimetern gewährleistet sein. Bei besonders leichten Geräten kann es auch ein wenig mehr sein.
6. Die Räder
Nicht zu missachten ist auch ein kleines Detail am Gerät selbst, das schnell übersehen wird: Die Räder. Sie machen bei einem guten Gerät einen stabilen Eindruck. Da man das Gerät vor sich herschiebt und es gerade bei ungepflegten Rasenflächen auch auf Widerstand stößt, ist ein stabiles Gehäuse ein Muss. Einen wesentlichen Anteil hieran haben die Räder. Natürlich lohnt sich auch ein Blick aufs Gehäuse; dünnes Plastik ist natürlich instabiler, wenn zum Beispiel mein Stock oder Stein während der Arbeit in das Gerät gelangt.
7. Den Vertikutierer zur richtigen Zeit kaufen und einsetzen
Man braucht ihn in der Regel im Frühjahr. Nachdem das Gras in die erste Wachstumsphase gekommen ist und es gedüngt ist, lässt man es noch ein paar Wochen in Ruhe wachsen und sich an den gegeben Nährstoffen erfreuen. Dann sollte man den Rasen auf ungefähr zwei Zentimeter herunter mähen und anschließend vertikutieren.
Je nach Ergebnis und nach Pflegebedürftigkeit des Rasens, kann man den Prozess gern im Herbst wiederholen. Zu häufiges und unnötiges Bearbeiten des Rasens auf diese Weise stresst ihn allerdings. Zudem sollten Rasen und Boden während des Vertikutierens trocken sein.
8. Rasenmäher und Vertikutierer in einem?
Selbstverständlich gibt es es auch Kombigeräte. Diese mähen den Rasen und bearbeiten ihn nach. Je nach Einstellung mähen sie auch nur. Ein Rasenmäher lässt sich also durch ein solches Kombigerät ersetzen. Praktisch ist dies, wenn man Platz im Geräteschuppen sparen will. Außerdem sind die Kombigeräte häufig auch leistungsstarke Benziner und lohnen sich gerade für große Flächen.
Das Kombigerät selbst mäht und vertikutiert auch gleichzeitig. Dabei landen allerdings alle Schnitte und Auswürfe in einem Behälter. Sofern man mit Grasschnitt und Moosen unterschiedliche Weiterverwendungen im Sinne hatte, gilt es dies zu beachten.
9. Wozu überhaupt einen handbetriebenen Vertikutierer?
Ein handbetriebenes Gerät birgt letzten Endes ein paar Vorteile, die hier noch nicht ausreichend erörtert wurden. Zum Beispiel ist es, dank des Fehlens eines Motors, immer platzsparender und leichter als andere Geräte. Die Handlichkeit sorgt auch dafür, dass man Kanten und Rundungen besser bearbeiten kann. Zudem sind die handbetrieben Geräte deutlich günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt. Man spart sich das Stolpern über Kabel und den Motorengeruch.
Deutliche Nachteile sind die geringere Leistungsfähigkeit – gerade auf unebenen Böden – sowie zumeist das Fehlen eines Auffangbehälters.
Einen Benziner oder ein elektronischen Gerät kann man sich zudem häufig in Baumärkten und co leihen. Ein Nachdenken über handbetriebene Geräte lohnt sich also, wenn der Rasen ohnehin sehr gut gepflegt ist, oder man nur sehr kleine Flächen zu bearbeiten hat.
10. Anschaffungskosten
Selbstverständlich ist eine Anschaffung auch immer eine Frage des Budgets. Zuallererst sei gesagt, dass Kombigeräte natürlich am Meisten kosten. Schließlich vereinen sie ja auch zwei Geräte in einem und sind, ob elektrisch betrieben oder Benziner, zumeist sehr leistungsstark. Von circa 250 Euro bis hin zu weit über 600 Euro sind Modelle zu finden. Letzten Endes müssen hier persönliche Vorlieben in Sachen Optik, Betriebsart und Effizienz im Vordergrund stehen. Für den Gartenprofi, der seinen Rasen zuverlässig in einem Rutsch etwas Gutes tun will, ist so ein Gerät eine Option.
Ebenfalls stark in der Leistung und stark im Preis sind dann die Benziner. Bei um die 100 Euro geht es preislich los. In der Regel entscheiden hier Details wie Bearbeitungsbreite, Motorenleistung, Benzinverbrauch und natürlich die Marke über den Preis. Für den nicht allzu riesigen Rasen reicht ein mittelgroßes bis kleines Modell natürlich voll aus. Ein großer Rasen lässt sich aber eben besser mit einem starken und schweren Gerät bearbeiten. Für den Liebhaber seines Rasens, der bereits einen guten Rasenmäher sein Eigen nennt, ist ein Benziner eine gute Lösung.
Ein elektrisch betriebener Vertikutierer ist empfehlenswert, wenn man zwar größere Flächen hat, diese aber auch in Teilflächen unterteilt sind. Dir Handlichkeit von elektrischen Geräten ist meist noch gewährleistet. Dennoch lassen sich auch größere Projekte damit meistern. Das obligatorische Kabel ist natürlich ein Ärgernis, sollte aber für jemanden, der schon erfahren im Umgang mit z.B. einem elektrischen Rasenmäher ist, kein Problem darstellen.
Mit ein wenig Suche findet man schon Exemplare für ab ungefähr 50 Euro. Nach oben hin geht es wieder je nach Marke, Gehäuse, usw.
Zuletzt seien noch einmal die handbetriebenen Geräte erwähnt. Sie sind natürlich am Günstigsten – ab circa 20 Euro zu haben – und dadurch natürlich vor Allem zum Ausprobieren geeignet. Sollte man nur kleinste und filigrane Rasenflächen zu pflegen haben, ist ein handbetriebenes Gerät eine gute Option.
Bei einem an sich gut gepflegten und gut durchlüfteten Rasen kann ein handbetriebenes Gerät durchaus ausreichen, wenn man es als Vorbeugungsmaßnahme betrachtet.
Viele Faktoren spielen beim Kauf des richtigen Vertikutierers eine Rolle. Welches Gerät nun das Richtige für einen ist, ist vor allem eine Frage der Grundstücksgröße und der Dringlichkeit der Rasenpflege.